The Social Pulse: Sollte man derzeit nach Island reisen? Das sagt die "Lava Lady" dazu!
Nach dem Vulkanausbruch auf Island fragen sich viele Menschen, ob man auf der Insel Urlaub machen dürfe oder sollte. Für sie dürften die Informationen der so genannten Lady Lava von Nutzen sein.
Mit Sorgen blickt die Welt nach Island, wo am Sonntagmorgen zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen ein Vulkan ausbrach. Noch weiß niemand, wie sich die Eruption nahe dem Küstenort Grindavík weiterentwickeln wird. Was auch viele jener Menschen verunsichert, die auf der Insel Urlaub machen wollen. Dürfen sie noch angesichts der bedrohlichen Lage ins Land einreisen? Ja durchaus, aber mit Abstrichen, sagt eine Frau, die auch als Lady Lava bekannt ist.
Das Gebiet um den Vulkanausbruch sei abgesperrt, sagt auf dem Videodienst TikTok Ragnhildur Ágústsdóttir. Sie gründete 2018 mit ihrem Ehemann Júlíus Jónsson das Unternehmen Lava Shows, das Veranstaltungen organisiert, in denen Besucher echte Lava in so genannten Showrooms erleben können. Die Sicherheitsbehörden vor Ort hätten wichtigere Aufgaben zu erledigen, fügt Lady Lava hinzu, als "neugierige Reisende" in Sicherheit zu bringen.
Urlaub ja, Vulkan aus der Nähe bestaunen nein
Sie weist aber auch darauf hin, dass der Ausbruch auf ein "sehr kleines Areal in und um Grindavík" begrenzt sei. "Der Rest von Island ist vollkommen sicher", so Ágústsdóttir. Die Flughäfen seien nicht betroffen und würden ihren Betrieb aufrechterhalten. Ihr Fazit: "Wenn Sie vorhaben, Island zu besuchen, dann sollten Sie das tun und sich darauf freuen. Vielleicht werden Sie aus der Entfernung das Glühen der Eruption sehen können." Heißt also: Urlaub machen auf Island ja, aber mit gehörigem Abstand zum Vulkan.
Mit ihrem Appel liegt Lady Lava auf gleicher Linie mit den Behörden. Laut des Auswärtigen Amts ist für das betroffene Gebiet ein Notstand ausgerufen worden. Der Flugverkehr auf dem internationalen Flughafen Keflavik – etwa 30 Kilometer vom Ausbruch entfernt – sei jedoch nicht betroffen. Das Amt appelliert an die Reisenden, sich über die aktuelle Lage zu informieren und vor Ort den Anweisungen der Behörden "unbedingt Folge" zu leisten sowie Verbote, Hinweisschilder und Warnungen "stets" zu beachten.
Danke für die ausführliche Information.
Positive Reaktionen
Viele Nutzer finden Ágústsdóttirs TikTok-Beitrag informativ. "Danke vielmals Lady Lava für die ausführliche Information", schreibt jemand. Ein zweiter Nutzer bedankt sich ebenfalls und fügt hinzu, dass es "schwierig sei, Informationen aus anderen Ländern zu bekommen." "Danke für die tollen Updates und Informationen", heißt es in einem weiteren Beitrag. "Können diejenigen, die nicht in Island leben, irgendetwas tun, um den Menschen in Grindavik zu helfen?"
Der Vulkan brach am Sonntag um 7:57 Uhr Ortszeit knapp einen Kilometer nördlich von Grindavík aus. Die Kleinstadt rund 40 Kilometer südwestlich von Reykjavík war schon in der Nacht zum Sonntag evakuiert worden. Das geschah gerade rechtzeitig, bevor der Lavastrom den Küstenort erreichte und mehrere Häuser zerstörte. Menschenleben seien nun nicht mehr in Gefahr, teilte Islands Präsident Guðni Th. Jóhannesson auf dem sozialen Netzwerk X mit.
The people of Grindavik have proven their resilience. It is a duty that befalls us all to ensure that they can continue to show themselves and others what they are made of [...]
Read my full address to the nation in the wake of the Grindavík eruption: https://t.co/quKUgZo1WJ pic.twitter.com/gEyz5AnLIb— President of Iceland (@PresidentISL) January 14, 2024
Vulkan-Hotspot Island
In dem Gebiet war es bereits am 18. Dezember zu einem Vulkanausbruch gekommen. Auch damals geriet Grindavík mit seinen rund 4.000 Einwohnern in Mitleidenschaft, allerdings nicht durch ausströmende Lava, sondern durch mehrere Erdbeben, die den Ausbruch angekündigt hatten. Die Beben verursachten tiefe Risse in den Straßen und andere Schäden.
Vulkanausbrüche sind in Island keine Seltenheit. Die Insel liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken, einem Riss im Meeresboden, der durch das Auseinanderdriften der Nordamerikanischen und der Eurasischen Platte entstanden ist. Mit mehr als 30 aktiven Vulkanen kommt es auf Island alle vier bis fünf Jahre zu einer Eruption. Der Ausbruch am Sonntag ist jedoch der erste seit mehr als 50 Jahren, der bewohntes Gebiet erfasst hat. 1973 hatten Lava und Asche eines Vulkans auf der Insel Heimae zahlreiche Häuser zerstört.
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