"Tiefpunkt": Deutsche EM-Schiris am Pranger
Manuel Gräfe hat scharfe Kritik an der Berufung der beiden deutschen Schiedsrichter für die EM 2024 geübt. Der ehemalige Top-Referee und heutige TV-Experte verurteilte die Nominierung von Felix Zwayer und Daniel Siebert mit deutlichen Worten.
Der scheidende DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich habe „zum Schluss sein Vermächtnis geschaffen“, schrieb Gräfe bei X. Der Ex-Schiri, der bei der EM für das ZDF im Einsatz sein wird, klagte an: „Es geht nach Persönlichem und Regionalem. Leistungsgedanke Fehlanzeige.“
Zwayers Nominierung für das Mega-Event im eigenen Land bezeichnete Gräfe als „Tiefpunkt der Fehlentwicklung des deutschen Schiedsrichterwesens.“ Einmal mehr warf Gräfe Zwayer dessen Verwicklung in den Wettskandal um Robert Hoyzer vor.
Gräfe: Warum nicht Jablonski?
Siebert habe derweil Glück gehabt, nominiert worden zu sein, schließlich habe er in den vergangenen Jahren „inklusive WM“ schwache Leistungen gezeigt. Gräfe spielte damit auf die WM-Partie Uruguays an, bei der es unter anderem zu einer äußerst strittigen Elfmeterentscheidung gekommen war.
Gräfe hätte sich ein EM-Ticket für Sven Jablonski gewünscht: „Man hat versäumt und zum Teil sogar verhindert, dass andere junge Schiedsrichter wie zum Beispiel Jablonski (seit sieben Jahren in der Bundesliga) früher international ihren Weg gehen“, befand Gräfe. Felix Brych sei einst schon nach drei Jahren FIFA-Schiedsrichter gewesen.