Tigerhai verblüfft australische Forscher mit Auswürgen eines Schnabeligels

Ein Tigerhai hat australische Forscher in Erstaunen versetzt, indem er vor ihren Augen einen Schnabeligel erbrochen hat. (Michael loccisano)
Ein Tigerhai hat australische Forscher in Erstaunen versetzt, indem er vor ihren Augen einen Schnabeligel erbrochen hat. (Michael loccisano)

Ein Tigerhai hat australische Forscher in Erstaunen versetzt, indem er vor ihren Augen einen Schnabeligel erbrochen hat. Die Wissenschaftler der James Cook University in North Queensland waren dabei, Meerestiere zu markieren, als ein drei Meter langer Tigerhai vor ihnen einen toten Echidna, auch bekannt als australischer Ameisenigel, hervorwürgte. Das stachelige Eier-legende Säugetier lebt an Land und ist damit mitnichten ein typisches Beutetier von Haien.

"Wir waren ziemlich fassungslos über das, was wir sahen", sagte der Wissenschaftler Nicolas Lubitz. "Als er ihn ausspuckte, schaute ich mir das an und sagte: 'Was zur Hölle ist das?'" Lubitz fügte hinzu, er könne sich nur vorstellen, dass der Tigerhai sich den Schnabeligel geschnappt habe, als dieser das seichte Wasser zwischen zwei Inseln durchschwommen habe.

Da der Hai den Schnabeligel als Ganzes ausspuckte, sei zu vermuten, dass der Fisch das Stacheltier erst kurz vorher gefressen hatte. Der kuriose Vorfall ereignete sich dem Wissenschaftler zufolge bereits im Mai 2022.

"Tigerhaie fressen alles", führte Lubitz aus. "Ich habe Videos gesehen, wie sie grundlos einen Stein fressen." Ein Schnabeligel sei aber wohl auch für einen Tigerhai eine ungewöhnliche Mahlzeit. "Ich schätze, dass sich der Echidna ein bisschen seltsam in seiner Kehle angefühlt hat", kommentierte der Wissenschaftler den Vorfall. Der Tigerhai überstand das ganze Abenteuer aber unbeschadet und wurde wieder ins Meer gesetzt, nachdem Lubitz und seine Kollegen ihn mit einem Peilsender ausgestattet hatten.

Lubitz versahen im Rahmen des Forschungsprojekts binnen vier Jahren insgesamt 812 Haie, Rochen und andere Fische mit Peilsendern, um mehr über ihre Wanderbewegungen und andere Verhaltensweisen zu erfahren.

yb/lt