Tischtennis-Ass Han: Dank Blitzheilung auf dem Weg nach Paris
Die deutsche Tischtennisspielerin Ying Han ist schon vier Monate nach ihrem Achillessehnenriss und damit pünktlich zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele ins Training eingestiegen. Die Abwehrspielerin ist optimistisch, bis Paris (26. Juli bis 11. August) in Bestform zu sein.
"Meine Chance auf Olympia ist ziemlich groß", sagte die 41-Jährige, die 2016 in Rio mit dem Team des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) Silber gewonnen hatte. "Ich hoffe darauf und glaube daran. Mein Ziel ist es weiterzukämpfen – und wenn man daran glaubt, kann man alles schaffen", sagte Han.
Der Optimismus war ihr nach der Verletzung beim WTT Star Contender in Katar zunächst abhanden gekommen. "In Doha war es ziemlich schlimm für mich, als der Arzt vor Ort mir einen Ausfall von sechs bis neun Monaten vorausgesagt hat. Ich habe erstmal geweint und dachte, dass eine Olympia-Teilnahme nicht mehr infrage kommt", erzählte Han.
Nach der OP in einer Kölner Spezialklinik und der Reha nutzte sie die ungewohnte freie Zeit mit ihrer Familie. "Wir waren beispielsweise zum ersten Mal überhaupt auf einer einwöchigen Kreuzfahrt oder sind spontan für ein Wochenende nach Holland gefahren", sagte Han: "Das sind sehr schöne Erinnerungen für mich, die ich sonst nicht gehabt hätte."
Der DTTB hat Han dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) unter Vorbehalt zur Nominierung für Paris vorgeschlagen. Neben der Abwehrkünstlerin soll auch die EM-Zweite Nina Mittelham (Berlin) in Einzel und Mannschaft aufschlagen. Das Team komplettiert die ehemalige Vize-Europameisterin Xiaona Shan.