Todesurteil im Iran gegen Mann mit schwedischem Pass

Irans oberster Gerichtshof hat das Todesurteil gegen einen Mann bestätigt, der auch die schwedische Staatsbürgerschaft hat. Dies gab die Justizbehörde auf ihrem Webportal Mizan am Sonntag bekannt.

Habib Chaab wird vorgeworfen, als Anführer einer Separatistengruppe an einem Terroranschlag auf eine Militärparade in der Stadt Ahwas im Südwesten des Landes 2018 beteiligt gewesen zu sein. Dabei wurden nach offiziellen Angaben 25 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt, auch Zivilisten.

Das nun bestätigte Urteil wurde im Dezember vergangenen Jahres gefällt. Ein Datum für die Hinrichtung sei noch nicht festgelegt worden, hieß es.

Da der Iran die doppelte Staatsangehörigkeit nicht anerkennt, bekam Chaab keinen konsularischen Beistand von der schwedischen Botschaft in Teheran.

Im Iran droht auch einem 67 Jahre alten Deutsch-Iraner die Hinrichtung. Seine Tochter appellierte in den vergangenen Tagen an die Bundesregierung, dies zu verhindern.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden im Iran allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahr mindestens 94 Menschen hingerichtet. Offizielle Zahlen dazu gibt es nicht. Auch mindestens vier Männer, die im vergangenen halben Jahr an Protesten teilgenommen hatten, wurden exekutiert.