Total Banane! Student isst in Museum Kunstwerk auf

In Seoul packte in einem Kunstmuseum einen Besucher der Hunger. Also aß er eine Banane, die allerdings teil eines Kunstwerks ist.

Banane an der Wand: Maurizio Cattelans Installation
Banane an der Wand: Maurizio Cattelans Installation "Comedian" macht nicht nur neugierig, sondern auch hungrig. (Bild: Cindy Ord/Getty Images)

Mit einer mit einem Klebeband an eine Wand befestigte Banane sorgt der italienische Künstler Maurizio Cattelan bei den einen für Aufsehen, bei anderen löst er Hunger aus. So wie bei einem südkoreanischen Studenten, der angesichts des Kunstwerks der Verlockung nicht widerstehen konnte und die Banane verspeiste.

Der Vorfall ereignete sich laut der Zeitung The Korea Herald am Donnerstag im Leeum Museum of Art in Seoul, wo Cattelans 2019 auf der Art Basel in Miami erstmals präsentierte Installation "Comedian" derzeit ausgestellt ist. Täter war ein Kunststudent namens Noh Huyn-soo, ein Freund und Kommilitone filmte die Tat.

Auf dem Video ist zu sehen, wie Noh die Banane von der Wand reißt, sie schält und in aller Ruhe aufisst. Die Schale hängt er anschließend wieder an die Wand. Die ganze Aktion dauerte etwa eine Minute.

Hungrige Künstler

Von den Museumsmitarbeitern zur Rede gestellt, erklärte Noh, er sei hungrig gewesen. Gegenüber der südkoreanischen Rundfunkanstalt KBS gab er einen weiteren Beweggrund an. Demnach hätte er gedacht, die Zerstörung eines modernen Kunstwerks sei selbst ein künstlerischer Akt.

Wenn dem so ist, dann ist sein Werk nicht sonderlich originell. Die Idee, die Banane aus Cattelans "Comedian" zu verspeisen, hatte schon der US-Aktionskünstler David Datuna im Dezember 2019 in der Art Basel in Miami umgesetzt. Die Aktion gab er als Kunstperformance aus mit dem Titel "Hungry Artist" ("Hungriger Künstler").

Zerstört wurde Cattelans 120.000 US-Dollar teure Installation weder seinerzeit von Datuna noch diesmal von Noh. Die Banane wird ohnehin alle paar Tage ausgetauscht. Vielleicht reagierte der Künstler auch deshalb gelassen, als er von die Aktion des Kunststudenten hörte. Sein Kommentar soll schlicht gelautet haben: "Kein Problem".

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