Tränen beim "perfekten Dinner": "Seelenküche" lässt Emotionen hochkochen
Dieses "perfekte Dinner" geht direkt ans Herz: Max (26) schafft es mit seiner Pfälzer Küche an Tag 3, Kindheitserinnerungen bei seinen Gästen zu wecken. Bei Sybille (50) kullern deshalb sogar die Tränen.
"Ich bin hier aufgewachsen, ich bin hier geboren", ist Max aus Kaiserslautern durch und durch Pfälzer. "Alles, was ich koche, soll die Pfalz widerspiegeln - und mich als Pfälzer." Strukturiert hat sich der Beamte und "Lauterer Jung" einen "Dinner"-Plan an die Schränke geklebt: "Bei mir herrscht immer strikte Ordnung."
Außerdem setzt er die Tipps seiner Oma um, weil "Oma hat immer recht" - schließlich hat sie ihm das Kochen beigebracht. "Ich habe mit vegan gar keinen Berührungspunkt", trotzdem nimmt Max die Herausforderung an und tischt Sabrina (32) eine vegane Variante seines Menüs auf. "Mir war es wichtig, dass ich auch der veganen Person zeige, dass es pfälzische Gerichte definitiv auch in vegan gibt." Unter dem Motto "Alles, weil mer Pälzer sin" gibt es:
Vorspeise: Dreierlei von de "Pälzer Grumbeer"
Hauptspeise: Gebt nix, was en gude Rollbrote net widder gut mache kennt
Nachspeise: Alte Liebe rostet nicht
"Das ist meine Kindheit", fühlt sich Petra (43), ebenfalls waschechte Pfälzerin, an früher erinnert. "Ohhh, da kriege ich schon Speichelfluss", bekommt Sybille Appetit. "Grumbeer ist die Kartoffel", erklärt Sascha (35).
Essen wie bei Mama
Die Vorspeise ist ein Dreierlei aus Kartoffelsuppe, Kartoffel mit Kräuterquark und Kartoffelpuffer. "Ich habe auf jeden Fall mit meiner Oma bei allem Rücksprache gehalten und konnte mir dann Verbesserungsvorschläge anhören", verrät Max den Einfluss seiner Großmutter. "Super gut", gefällt Petra die Kombination aus Rösti und Lachs. "Normales Pfälzer Essen, aber High Quality." Bei Sybille kommen die Erinnerungen hoch: "Ich sehe halt gerade meine Mutter, wie die die Gequellden schält." Sie genießt jeden Bissen: "Das ist schon Seelenessen für mich." Max freut sich: "Das ist für mich das allergrößte Kompliment, wenn jemand zu mir sagt, es erinnert mich an die Oma oder an die Mama."
Im anschließenden Interview wird Sybille von den Emotionen überrollt: "Max hat es geschafft, dieses Essen, ohne dass er es wusste, auf eine Art zu kochen, wie ich es kenne. Das ist ein überwältigendes Gefühl, weil meine Mutter noch nicht lange gestorben ist." Sie kämpft mit den Tränen: "Das war wie zu Hause."
Rollbraten weckt "Vatergefühle"
Die Hauptspeise: Rollbraten mit Saumagenfüllung, Semmelknödel und Rotkraut. "Das ist mein Baby", holt Max den riesigen Rollbraten liebevoll aus dem Kühlschrank. "Da kommen leichte Vatergefühle auf, wenn ich das Ding da sehe. Wie ein Neugeborenes." Sascha kennt die Tücken: "Das ist die Kunst beim Rollbraten, das Fett so zu garen, dass es nicht zäh wird, sondern schmilzt im Mund." Leider bekommt er das etwas trockene Endstück ab. Das hätte Petra gerne gehabt, denn ihr war zu viel Fett am Fleisch. Sabrina ist mit ihrem veganen Hackbraten sehr zufrieden. Sybille macht das Essen wieder restlos glücklich: "Du hast mich schon wieder abgeholt zu Hause. Das ist schon emotional für mich hier."
Dann gibt's auch noch rostige Ritter, panierte und in Zimt und Zucker gewälzte Milchbrötchen. Sybille seufzt: "Das sind halt auch Erinnerungen. Ich kenne dieses Essen, seit ich mich an Essen erinnern kann."
"Ich denke, die Oma wird stolz sein", ist Max mit seiner Leistung zufrieden. Das denkt Sybille auch und gibt ihm zehn Punkte. Mit 35 Punkten setzt sich Max auf den vorerst zweiten Platz.