Trauerfeier für Boguslaw Wos (62) nach Raketenbeschuss in Polen

In Przewodow in Polen - unweit der Grenze zur Ukraine - ist Boguslaw Wos, eines der Opfer des Raketeneinschlags, vier Tage nach dem Angriff zu Grabe getragen worden. Die beiden Todesopfer Boguslaw Wos (62) und Bogdan Ciupek (58) waren seit Jahrzehnten Beschäftigte des Unternehmens Agrocom. Sie wurden an ihrem Arbeitsort getötet. Boguslaw Wos war für einen Getreidespeicher verantwortlich.

Laut polnischen Medien war Boguslaw Wos verheiratet und hatte zwei erwachsene Kinder, die in Krakau wohnen.

Im Ort Przewodow leben etwa 500 Menschen. Bogdan Ciupek sollte an diesem Sonntag beerdigt werden.

"Dieser Mann hätte nicht sterben müssen, wenn es diesen grausamen Krieg nicht gäbe“, sagte der polnische Gouverneur Lech Sprawka laut der polnischen Nachrichtenagentur PAP bei der Trauerfeier für Boguslaw Wos. Auch der Generalkonsul der Ukraine in Lublin war bei der Beerdigung.

Vasilisa Stepanenko/Copyright 2020 The AP. All rights reserved
Polnische Militärs untersuchen die Grenzregion zur Ukraine - Vasilisa Stepanenko/Copyright 2020 The AP. All rights reserved

Auf der Trauerfeier für Boguslaw Wos salutierten Grenzschutzbeamte in Uniform, als der Leichenwagen bei Schneetreiben an der Kirche ankam. Nach der Messe spielten die Offiziere einen Trauermarsch und führten eine Prozession zum Dorffriedhof an, gefolgt vom Leichenwagen und vielen Trauernden.

Offizielle Vertreter Polens, der Nato und der USA erklärten, dass Russland in jedem Fall für die Todesfälle verantwortlich ist. Denn die mutmaßlich in Polen eingeschlagene ukrainische Rakete wäre demnach nicht fehlgeleitet worden, wenn Kiew nicht gezwungen wäre, sich gegen russische Angriffe zu verteidigen.

Der Ursprung der Explosion wird weiter untersucht.

Experten aus dem Westen gehen davon aus, dass die Todesfälle offenbar durch eine fehlgeleitete ukrainische Luftabwehrrakete verursacht wurden. Die Luftabwehr versucht, russische Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur zu verhindern. Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj bestreitet, dass eine Rakete seines Landes Polen getroffen hat.