Trotz voller Reservoirs: Jackson sitzt immer noch auf dem Trockenen

Großer Andrang vor einer Trinkwasserverteilstelle der Nationalgarde in der Haupstadt des US-Bundesstaates Mississippi, Jackson. Nach der Verhängung des Notstands und der Mobilisierung der Sondereinsatzkräfte scheint sich die Lage etwas zu entspannen.

Das brachliegende Wasseraufbereitungssystem der 150 000 Einwohner Stadt hatte die reguläre Versorgung mit Trinkwasser unmöglich gemacht. Die Verteilstellen für Wasser sind täglich geöffnet.

Bürgermeister Chokwe Antar Lumumba sieht aber leise Anzeichen für eine Entspannng: "Ich möchte nur kurz auf die Situation in der Wasseraufbereitungsanlage eingehen. Erfreulich ist, dass der Wasserdruck zwei Tage in Folge gestiegen ist. Viele der Tanks erholen sich. Das bedeutet noch lange nicht, dass alle Einwohner Druck oder Wasser haben, aber wir sehen die von uns erhofften Anzeichen einer Erholung."

Abkochen war schon vorher angeraten

Durch heftigen Regen und den über die Ufer getretenen Fluss Pearl war die ohnehin marode Aufbereitungsanlage kollabiert. Schon davor mussten die Menschen in der größten Stadt des Staates Leitungswasser aufgrund der schlechten Qualität vor dem Trinken abkochen.

Um die missliche Lage zu bewältigen, hat sich die dem heimatschutzministerium unterstllte Federal Emergency Management Agency eingeschaltet, die nationale Koordinationsstelle der Vereinigten Staaten für Katastrophenhilfe. Zusätzlich engagiert sich die Umweltbehörde Epa mit dem Aufbau von Wasseraufbereitungsgeräten in Jackkson.

Die ansatzweise Wiederherstellung des Wasserdrucks bringt allerdings neue Probleme mit sich. Der Bürgermeister befürchtet jetzt, dass das veraltete Wasserleitungssystem der Stadt überlastet wird. Hintergrund des schlechten Zustands ist ein Investitionsstau.