Trump-Chefstratege Bannon glaubt: Rassismus-Vorwürfe helfen Trump

Steve Bannon war lange Zeit Chef des kontroversen Mediennetzwerks „Breitbart News“ und ist einer der wichtigsten Berater des Präsidenten. (Bild: AP Photo/Susan Walsh)
Steve Bannon war lange Zeit Chef des kontroversen Mediennetzwerks „Breitbart News“ und ist einer der wichtigsten Berater des Präsidenten. (Bild: AP Photo/Susan Walsh)

In einem Interview mit dem linken US-Magazin „The American Prospect“ sprach Donald Trumps Chefstratege und Medienmacher Steve Bannon über die Rassismus-Debatte, die Trump seiner Meinung nach zu einer weiteren Amtszeit verhelfen könnte – und verspottete die Alt-Right-Bewegung.

Er gilt als eine der umstrittensten Figuren im Kabinett des amtierenden US-Präsidenten – und als Chefideologe der neuen Rechten in den Vereinigten Staaten. Umso bemerkenswerter ist es, dass Steve Bannon kurz nach dem rechtsradikalen Anschlag in Charlottesville dem linken US-Magazin „The American Prospect“ ein Interview anbot.

In der aktuellen Rassismus-Debatte um Präsident Trump sieht Bannon einen deutlichen Vorteil für die Republikaner: „Je länger die Demokraten über Identitätspolitik reden, desto schneller kriege ich sie. Ich möchte, dass sie jeden Tag über Rassismus reden. Wenn sich die Linke auf Rasse und Identität fokussiert und wir uns auf ökonomischen Nationalismus, können wir die Demokraten vernichten“, so der 63-Jährige.

Steve Bannon war lange Zeit Chef des kontroversen Mediennetzwerks „Breitbart News“ und ist einer der wichtigsten Berater des Präsidenten. (Bild: AP Photo/Susan Walsh)
Steve Bannon war lange Zeit Chef des kontroversen Mediennetzwerks „Breitbart News“ und ist einer der wichtigsten Berater des Präsidenten. (Bild: AP Photo/Susan Walsh)

Von der Alt-Right-Bewegung hält Bannon indes nur wenig: „Ethno-Nationalisten, das sind Verlierer. Das ist ein Randelement, ich glaube, die Medien spielen das zu sehr hoch und wir müssen dabei helfen, das zu zerschlagen […].“ Bannon weiter: „Diese Typen sind eine Ansammlung von Clowns.“

Und auch über den Konflikt mit Nordkorea sprach der Chefberater. Im Gegensatz zu Trump hält er eine militärische Lösung für ausgeschlossen: „Es gibt keine militärische Lösung, vergessen Sie es. Bis jemand den Teil der Gleichung löst, der beweist, dass in den ersten 30 Minuten keine zehn Millionen Menschen in Seoul durch herkömmliche Waffen sterben, weiß ich nicht, wovon Sie sprechen, es gibt keine militärische Lösung […].“
Wesentlich für Bannon ist hingegen die ökonomische Kriegsführung gegen China. „Für mich ist der Wirtschaftskrieg mit China alles. Und wir müssen uns da irrsinnig darauf fokussieren. Wenn wir diesen nämlich weiterhin verlieren, sind wir fünf Jahre, denke ich, maximal zehn Jahre von einem Punkt entfernt, von dem wir uns nie mehr erholen werden.“