TÜV-Termin: Was sollte man vorher selbst checken?

Bevor Sie zum TüV gehen, sollten Sie einige Dinge bereits selbst prüfen - um sicherzustellen, dass Ihr Auto den TüV-Prüfern keine Probleme bereitet.

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Der TüV bzw. die Hauptuntersuchung (HU) für Autos stellt sicher, dass das Fahrzeug den Sicherheits- und Umweltstandards entspricht. Kraftfahrzeuge müssen regelmäßig spätestens alle 2 Jahre zur HU-Prüfung. Dort wird das Fahrzeug auf Herz und Nieren geprüft und z.B. Beleuchtung, Bremsen, Reifen, Lenkung, Auspuff und Co werden auf Sicherheitsmängel gecheckt.

Einige Punkte am Auto sollten Sie vor dem Besuch beim TüV allerdings selbst überprüfen. Durch ein paar einfache Schritte können Sie so sicherstellen, dass Ihr Auto in einem guten Zustand ist.

Der ADAC und Dekra geben Tipps, was man vor dem HU-Termin prüfen sollte:

Mit frischem TÜV kann beruhigt für zwei Jahre weiter fahren (Bild: Getty).
Mit frischem TÜV kann beruhigt für zwei Jahre weiter fahren (Bild: Getty).

Karosserie:

Machen Sie am besten einen ausgiebigen Rundgang um Ihr Fahrzeug: Scharfe Kanten, Spitzen oder allgemein gefährdende Fahrzeugteile sind verboten und müssen entschärft oder entfernt werden.

Autokennzeichen checken:

Sie müssen gut lesbar und sicher befestigt sein.

Beleuchtung:

Überprüfen Sie alle Scheinwerfer, Blinker und Bremslichter, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren. Dazu gehören Abblendlicht, Fernlicht, Standlicht, Blinker, Warnblinker, Rücklichter und- strahler, Nebelschlussleuchte, Bremslichter und die Kennzeichenbeleuchtung hinten. Defekte Licher müssen vor dem TüV-Termin ausgetauscht werden.

Seit 1990 ist außerdem eine Leuchtweitenregulierung vorgeschrieben, deren Funktion bei der Hauptuntersuchung ebenfalls überprüft wird. Zum Überprüfen stellen Sie das Fahrzeug mit den Scheinwerfern vor eine Wand und drehen Sie an dem vorgesehenen Rad. Wenn die Scheinwerfer nun hoch- und wieder hinunter fahren, ist alles einwandfrei.

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Kontrollleuchten:

Die Leuchten von Airbag, ABS & Co dürfen nicht dauerhaft leuchten, nur kurz beim Start. Jedes nicht funktionierende Leuchtmittel muss ausgetauscht werden. Bitte nachschauen: Im Blinker darf kein Wasser stehen.

Sicherheitsgurte:

Beschädigte Gurte sind ein erheblicher Mangel für die Prüfer des TüV. Und auch jegliche Umbauten im Bereich der Sicherheitsgurte werden laut Dekra sehr streng beurteilt und müssen über entsprechende Prüfzeugnisse bzw. Gutachten und eine dementsprechende Dokumentation in den Fahrzeugpapieren erlaubt sein.

Bremse:

Die Bremse sollte man vor der Untersuchung auf mögliche Anzeichen für starken Verschleiß hin prüfen. Ist die Bremsbelagstärke okay und gibt es Geräusche beim Betätigen der Bremse? Sind die Bauteile der Bremsanlage (Leitungen, Schläuche, Beläge, Scheiben und Trommeln) in Ordnung? Ein nachgiebiges Gefühl kann ein Hinweis auf Luft in der Bremsanlage sein. Wichtig ist: Die Bremswirkung soll ohne spürbare zeitliche Verzögerung einsetzen. Und selbst bei starken Bremsvorgängen muss das Auto in der Spur bleiben und nicht etwa einseitig auf eine Seite ziehen.

Reifen:

Die Reifen sollte man sich vor der Untersuchung besonders genau ansehen. Sie dürfen keine Risse, Beulen oder Einschnitte haben, auch sollten sich darin keine Fremdkörper wie Schrauben oder Nägel befinden.

Reifenprofil:

Stellen Sie vor der HU unbedingt sicher, dass Ihre Reifen noch ausreichend Profil haben. Die Mindestprofiltiefe ist 1,6 Millimeter, weil sonst tatsächlich die Reifeneigenschaften nicht mehr gewährleistet sind. Das gilt z.B. für beim sogenannten Aquaplaning. Die Griffigkeit kann leiden, wenn das Profil nicht passt. Der ADAC empfiehlt bei Sommerreifen 3 Millimeter, bei Winterreifen 4.

Der TüV prüft auch, ob die Reifen das erforderliche Alter nicht überschritten haben, also werfen Sie auch einen Blick auf das Herstellungsdatum Ihrer Reifen.

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Scheibenwischer:

Die Scheibenwischerblätter sollten nicht abgenutzt oder beschädigt sein, sonst müssen sie ersetzt werden.

Innen- und Außenspiegel:

Pkw haben üblicherweise einen Innenspiegel und zwei Außenspiegel. Das ist heutzutage vorgeschrieben. Die Spiegel sollten intakt und sicher befestigt sein.

Frontscheibe:

 Im Sichtfeld darf die Windschutzscheibe keine Sprünge oder Risse haben, da das ein Sicherheitsrisiko darstellen würde

Öl und Flüssigkeiten:

Verliert das Fahrzeug Öl oder andere Flüssigkeiten? Das wäre nicht gut. Überprüfen Sie auch den Ölstand Ihres Autos und stellen Sie sicher, dass alle Flüssigkeiten auf dem richtigen Stand sind. Vergessen Sie dabei nicht, die Scheibenwischerflüssigkeit und Kühlflüssigkeit zu überprüfen und nachzufüllen, falls das nötig sein sollte

Hupe testen:

Funktioniert die Hupe? Auch das sollten Sie vor einem TüV-Besuch testen. Es sollte keine Verzögerung nach der Betätigung bis zum Ertönen der Hupe geben.

Karosserie:

Roststellen sind leicht zu erkennen und sollten vor der Hauptuntersuchung unbedingt repariert werden. Am besten auch den Fahrzeugboden, Schweller, Kofferraumboden, Kotflügel und Radhäuser anschauen.

Auspuff:

Den Auspuff sollte man ebenfalls inspizieren. Er muss dicht und darf nicht zu laut sein: Die gesamte Auspuffanlage muss außerdem sicher befestigt sein. Es dürfen keine Undichtigkeiten, z.B. aufgrund von Korrosion vorhanden sein. Hellhörig sollte man werden, wenn es zu plötzlich eintretenden Veränderungen beim Auspuffgeräusch kommt. Ein Fachmann kann hier rechtzeitig Schäden oder Undichtigkeiten erkennen und beheben.

Erste Hilfe:

Ein Warndreieck ist in jedem Auto Pflicht. Es sollte unbeschädigt und einsatzbereit sein. Von Zeit zu Zeit sollten Sie es aus der Halterung oder Box nehmen und probehalber aufstellen, damit Sie es im Ernstfall finden und sicher handhaben.

Ein Verbandkasten sollte vorhanden sein - und zwar in einem guten Zustand. Seit Januar 2014 gibt es für Verbandskästen die neue DIN-Norm 13164. In der Apotheke sind Ergänzungssets für die DIN-Norm 13164 erhältlich.

Video: Bußgeld und Co.: Das passiert bei überzogenem TÜV-Termin