TV-Rechte noch nicht vergeben - Die Unsicherheiten rund um die Fußball-WM 2026

Die deutsche Nationalmannschaft bei der EM 2024. (Bild: IMAGO/Bildbyran)
Die deutsche Nationalmannschaft bei der EM 2024. (Bild: IMAGO/Bildbyran)

Sobald ein großes Fußballturnier endet, steht das nächste schon wieder vor der Tür. 2026 startet die Fußball-Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko. In Deutschland herrscht noch Unklarheit darüber, welcher Sender die Spiele übertragen wird. Die FIFA hat noch keine Entscheidung getroffen, und die Zeit drängt.

Die Fußball-Europameisterschaft ist für die deutsche Mannschaft bereits vorbei, doch der Blick der Fußballfans richtet sich schon auf die nächste große Herausforderung: die Fußball-Weltmeisterschaft 2026. Wie unter anderem das Branchenblatt ""dwdl.de“ berichtet, gibt es bisher noch keine Klarheit darüber, wer sich die Rechte für die Übertragung der WM-Spiele sichern wird. Im Gegensatz zu früheren Turnieren, bei denen die Rechte viele Jahre im Voraus vergeben wurden, herrscht diesmal große Unsicherheit. Während in Frankreich und Österreich die Rechte bereits vergeben sind, bleibt in Deutschland noch alles offen. Potenzielle Interessenten zeigen sich zurückhaltend, und auch die FIFA kann keinen konkreten Zeitplan für den Vergabeprozess nennen.

Die Herausforderungen der Rechtevergabe bei der Fußball-WM 2026

Für die Sender stellt die bevorstehende WM eine besondere Herausforderung dar. Ab 2026 nehmen nicht mehr nur 32 Mannschaften teil, sondern gleich 48, was die Anzahl der Spiele von 64 auf 104 erhöht. Dies bedeutet, dass die Sender deutlich mehr Kapazitäten bereitstellen müssen, um alle Spiele abzudecken.

Hinzu kommt das Problem der Zeitverschiebung, da die WM in den USA, Kanada und Mexiko stattfindet. Viele Spiele werden daher zu nachtschlafender Zeit angepfiffen, was insbesondere für private Sender eine Herausforderung darstellt, da sie attraktive Werbeumfelder schaffen müssen.

Während in Deutschland noch Unklarheit herrscht, ist die Situation in anderen Ländern bereits geklärt. In Frankreich hat die M6 Group bereits im März die Free-TV-Rechte für die WM 2026 und 2030 erworben. In Österreich steht seit Ende letzten Jahres fest, dass der ORF sämtliche Live-Rechte an der kommenden WM hält.

Ein Vergleich: Bei der letzten Fußball-WM, dem umstrittenen Turnier in Katar 2022, hat die FIFA die Übertragungsrechte für Deutschland schon 2014 festgelegt – acht Jahre vorher.

Die Zukunft des Fußballs im deutschen Fernsehen

Mehr Spiele, Zeitverschiebung und ein längeres Turnier – die Probleme häufen sich. Denn mehr Spiele bedeutet auch, dass die Turnierdauer auf mehr als fünf Wochen steigt. Nicht nur für die TV-Sender, sicherlich auch für die Fußballer selbst und für die Fußballfans ein Overload an Fußball.

ZDF-Sportchef Yorck Polus sagt gegenüber "dwdl.de": "Wir müssen schauen, was da möglich ist. 48 Teams treten in drei Ländern an, 104 Spiele verteilt in Nord- und Mittelamerika, veranstaltet von einer FIFA, die die Veranstaltung immer größer machen will – da wird es zunehmend schwerer, sich vorzustellen, dass das zwei Sender in Deutschland allein übertragen werden."

Trotz der derzeitigen Unsicherheiten bleibt die Vorfreude auf die WM groß. Die Fans hoffen, dass sich bald ein Sender finden lässt, der die Spiele überträgt und für spannende Fußballmomente sorgt. Auch eine Mehr-Sender-Lösung, wie bei der Heim-EM 2024, ist möglich. Bis dahin bleibt die Situation rund um die TV-Rechte ein großes Fragezeichen.

(on)