Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Ukraine-Krieg: Die aktuelle Lage im Überblick
Ukraine-Krieg: Die aktuelle Lage im Überblick

Dieser Ticker ist für heute beendet.

  • Chef der russischen Söldnergruppe Wagner verkündet Einnahme von Bachmut

  • Selenskyj dankt für Kampfjet-Entscheidung: «Ich bin sehr glücklich»

  • G7-Staaten sagen Selenskyj beim Gipfel weitere Hilfen zu

  • Selenskyj für G7-Gipfel in Japan eingetroffen

  • Biden-Berater: F-16-Zusage ist keine Kehrtwende

  • Bilaterales Treffen von Biden und Selenskyj bei G7-Gipfel geplant

Die aktuelle News-Lage im Livestream:

+++ Chef der russischen Söldnergruppe Wagner verkündet Einnahme von Bachmut +++

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die komplette Einnahme der ostukrainischen Stadt Bachmut verkündet. "Heute, am 20. Mai, um die Mittagszeit, wurde Bachmut vollständig eingenommen", sagte Prigoschin in einem am Samstag im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video. An seiner Seite sind bewaffnete Männer zu sehen, die mit ihm vor zerstörten Gebäuden stehen.

"Die Operation zur Einnahme von Bachmut hat 224 Tage gedauert", fügte Prigoschin hinzu. Es sei nur Wagner dort gewesen, erklärte der Wagner-Chef, der sich in einem offenen Konflikt mit der russischen Militärhierarchie befindet. "Wir haben nicht nur mit der ukrainischen Armee gekämpft, sondern auch mit der russischen Bürokratie, die uns Steine in den Weg gelegt hat", sagte Prigoschin.

Die Stadt war seit Monaten heftig umkämpft. Bereits Anfang April hatte Prigoschin erklärt, Bachmut "im rechtlichen Sinne" erobert zu haben. "Der Feind konzentriert sich auf die westlichen Gebiete", teilte er damals bei Telegram mit und verwies darauf, dass das Verwaltungsgebäude der Stadt unter russischer Kontrolle sei. (AFP)

+++ Selenskyj dankt für Kampfjet-Entscheidung: «Ich bin sehr glücklich» +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach seiner Ankunft beim G7-Gipfel bei den Verbündeten dafür bedankt, dass sie den Weg für die Lieferung von Kampfjets grundsätzlich frei gemacht haben. «Ich bin sehr glücklich», sagte er am Samstag dem ZDF. Die Entscheidung werde den Menschen in der Ukraine helfen, ihre Häuser und Familien zu schützen.

Selenskyj machte klar, dass er nicht mit einer zeitnahen Lieferung rechne. «Ich glaube, die Entscheidung bedeutet nicht, dass wir all diese Verteidigungsmittel morgen haben werden. Wir müssen uns vorbereiten. Aber trotzdem: Es ist ein großartiger Beschluss.»

Die G7-Staaten Großbritannien und Frankreich hatten zuvor zusammen mit anderen Verbündeten die Bildung einer Allianz zur Unterstützung der Ukraine mit Kampfjets angekündigt. Die USA machten den Weg dafür frei, indem sie grünes Licht für die Ausbildung von Piloten an Kampfjets des amerikanischen Typs F-16 gaben - und auch die Lieferung von Flugzeugen dieses Typs an die Ukraine ermöglichen wollen.

+++ G7-Staaten sagen Selenskyj beim Gipfel weitere Hilfen zu +++

Die Staats- und Regierungschefs der führenden demokratischen Industrienationen haben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kurz vor einem Treffen in Japan weitere Hilfen zugesagt. «Wir ergreifen konkrete Maßnahmen, um die Ukraine angesichts des fortdauernden illegalen russischen Angriffskriegs so lange zu unterstützen, wie dies nötig ist», heißt es einer am Samstag verabschiedeten G7-Erklärung.

Selenskyj landete am Samstag in Hiroshima. Zum Abschluss des dreitägigen Gipfels am Sonntag wird er an den Arbeitssitzungen teilnehmen. «Wichtiges Treffen mit Partnern und Freunden der Ukraine», schrieb Selenskyj auf Twitter. «Sicherheit und verstärkte Zusammenarbeit für unseren Sieg. Der Frieden wird heute näher kommen.»

Russlands brutaler Angriffskrieg stelle «eine Bedrohung für die ganze Welt» dar und verletze «grundlegende Normen, Regeln und Prinzipien der internationalen Staatengemeinschaft», schrieben die G7-Staaten. Man verpflichte sich, die «diplomatische, finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung für die Ukraine zu verstärken» und die Kosten für Russland und seine Unterstützer zu erhöhen.

+++ Selenskyj für G7-Gipfel in Japan eingetroffen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist für den G7-Gipfel in Japan eingetroffen. Selenskyj landete am Samstag in einem französischen Regierungsflugzeug in Hiroshima, wie auf Bildern des staatlichen japanischen Fernsehsenders NHK zu sehen war. «Wichtiges Treffen mit Partnern und Freunden der Ukraine», schrieb Selenskyj auf Twitter. «Sicherheit und verstärkte Zusammenarbeit für unseren Sieg. Der Frieden wird heute näher kommen.»

Ursprünglich hatte es geheißen, der ukrainische Präsident werde bei dem Treffen der Gruppe führender demokratischer Industrienationen lediglich per Video zugeschaltet. Am Freitag war dann der Überraschungsbesuch bekanntgeworden. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine gehört zu den Hauptthemen der Beratungen in Hiroshima.

+++ Biden-Berater: F-16-Zusage ist keine Kehrtwende, Zeitplan stimmig +++

Die US-Regierung will den Eindruck zerstreuen, die amerikanische Unterstützung einer Kampfjet-Koalition für die Ukraine sei eine politische Kehrtwende. «Es hat sich nichts geändert», sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Samstag am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Die USA hätten Kampfjets vom US-Typ F-16 vorher nie vom Tisch genommen. Zuvor sei jedoch nicht die Zeit dafür gewesen.

Joe Biden am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima (Bild: dpa)
Joe Biden am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima (Bild: dpa)

Biden hatte die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten am Freitag in Hiroshima darüber informiert, dass die USA die Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfflugzeugen der vierten Generation, einschließlich der F-16, unterstützen werden. Zunächst sollten Piloten ausgebildet werden. Dann werde entschieden, wann und wie viele Flugzeuge geliefert werden und wer sie zur Verfügung stelle. Zuvor hatte die US-Regierung monatelang Forderungen aus Kiew nach F-16-Jets abgewiesen.

Sullivan sagte, die Entscheidung über Waffenlieferungen an die Ukraine seien von Anfang an den Erfordernissen im Kriegsgeschehen gefolgt. Die USA hätten alles geliefert, was sie versprochen hätten. Nun sei man «an einem Punkt angelangt, an dem es an der Zeit ist, in die Zukunft zu blicken» und zu bewerten, was die ukrainischen Streitkräfte langfristig bräuchten, um russische Aggression abzuschrecken und abzuwehren. Und da kämen die Kampfjets ins Spiel.

+++ Biden in Hiroshima-Gästebuch: Streben nach Welt ohne Atomwaffen +++

US-Präsident Joe Biden hat in einem Eintrag im Gästebuch des Friedensmuseums von Hiroshima gelobt, eine atomwaffenfreie Welt anzustreben. «Mögen die Geschichten dieses Museums uns alle an unsere Verpflichtung erinnern, eine Zukunft in Frieden aufzubauen. Lassen Sie uns gemeinsam weiter auf den Tag hinarbeiten, an dem wir die Welt endlich und für immer von Atomwaffen befreien können. Behalten Sie den Glauben!», schrieb Biden in das Gästebuch, wie die japanische Regierung am Samstag mitteilte.

Biden hatte das Museum mit den anderen Staats- und Regierungschefs der G7 am Vortag zum Gipfelauftakt besucht. Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb in das Gästebuch: «Dieser Ort erinnert an unfassbares Leid. Heute erneuern wir hier gemeinsam mit unseren Partnern das Versprechen, Frieden und Freiheit mit aller Entschlossenheit zu schützen. Ein nuklearer Krieg darf nie wieder geführt werden.»

Danach ehrten die Politiker die Toten mit Kranzniederlegungen am Mahnmal in der Stadt, die am 6. August 1945 von einer US-Atombombe zerstört worden war. Drei Tage später hatten die USA eine weitere Bombe auf Nagasaki abgeworfen. Hunderttausende Menschen starben.

+++ Selenskyj beim G7-Gipfel erwartet - Gespräche über Kampfjet-Allianz +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Samstag beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima erwartet. Im Kreis der führenden demokratischen Industrienationen geht es um weitere militärische und finanzielle Hilfen im Kampf gegen die russischen Invasionsarmee.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine (Bild: Ina Fassbender/Pool AFP/dpa)
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine (Bild: Ina Fassbender/Pool AFP/dpa)

Die G7-Staats- und Regierungschefs beraten am zweiten Tag ihres Treffens untere anderem auch über das Verhältnis zu China, den Klimaschutz und die Entwicklungshilfe.

US-Präsident Joe Biden hatte am Freitag grundsätzlich den Weg freigemacht für eine Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine - im Rahmen einer Koalition mehrerer Bündnispartner. Zunächst sollen Piloten ausgebildet werden. Dann wird nach US-Angaben entschieden, wann und wie viele Flugzeuge von wem geliefert werden.

Europäische Verbündete wie die Niederlande und Großbritannien treiben die Kampfjet-Allianz voran. Auch Belgien, Dänemark, Portugal und Frankreich tragen das Projekt mit.

Selenskyj begrüßte die Unterstützung der USA als «historische Entscheidung». «Dies wird unsere Armee am Himmel erheblich stärken», twitterte Selenskyj. «Ich freue mich darauf, die praktische Umsetzung dieser Entscheidung während des G7-Gipfels in Hiroshima zu erörtern.»

+++ Bilaterales Treffen von Biden und Selenskyj bei G7-Gipfel geplant +++

US-Präsident Joe Biden will seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima zu einem bilateralen Gespräch treffen. Das bestätigte Bidens Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan, am Samstag in Hiroshima. Einen Termin dafür nannte Sullivan noch nicht. Biden freue sich darauf, sich von Angesicht zu Angesicht mit Selenskyj zusammenzusetzen. Zur Logistik bei Selenskyjs Anreise äußerte sich Sullivan nicht. Das überlasse er der ukrainischen Seite. Er betonte aber, die USA seien nicht das Land, das den ukrainischen Präsidenten nach Japan einfliege.

Giorgia Meloni, Justin Trudeau, Emmanuel Macron, Fumio Kishida, Joe Biden, Olaf Scholz sowie Rishi Sunak stehen beim G7-Gipfel beim Familienfoto vor dem O-Torii Gate am Itsukushima Shrine auf der Insel Miyajima (Bild: Michael Kappeler/dpa)
Giorgia Meloni, Justin Trudeau, Emmanuel Macron, Fumio Kishida, Joe Biden, Olaf Scholz sowie Rishi Sunak stehen beim G7-Gipfel beim Familienfoto vor dem O-Torii Gate am Itsukushima Shrine auf der Insel Miyajima (Bild: Michael Kappeler/dpa)

Selenskyj wird überraschend am G7-Gipfel in Hiroshima teilnehmen, wie am Freitag bekanntgeworden war. Er wird am Samstagnachmittag in Japan erwartet. Reisen des ukrainischen Präsidenten sind angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mit einem hohen Risiko und enormem Sicherheitsaufwand verbunden.