Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)
Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)

Unser Newsticker ist für heute beendet. Die wichtigsten Nachrichten des Tages können Sie hier nachlesen.

  • «Frauen aus Stahl» - Ukrainerinnen fordern Freilassung Gefangener

  • EU-Ratspräsident will bei Gipfel Einigung zu Öl-Embargo erzielen

  • Scholz: Bundeswehr-Aufrüstung wird Sicherheit erhöhen

  • Bürger sehen Energie und Verteidigung als höchste EU-Prioritäten

  • Verletzte bei Sprengstoffanschlag in südukrainischer Stadt Melitopol

  • London: Russland erleidet «verheerende Verluste» bei Offizieren

  • Selenskyj: Russland hat seine Zukunft verloren

  • Lawrow: Donbass hat «bedingungslose Priorität» für Russland

  • Gauck für Unterstützung der Ukraine mit Waffen

Die aktuelle Lage im Live-News-Video:

+++ «Frauen aus Stahl» - Ukrainerinnen fordern Freilassung Gefangener +++

Nach der Gefangennahme Hunderter ukrainischer Kämpfer des Asow-Regiments in der Hafenstadt Mariupol haben die Schwestern, Ehefrauen und Mütter Russland zur Freilassung der Männer aufgefordert. Die Verteidiger von Mariupol hätten heldenhaft und auf Befehl die Stadt gegen russischen Angriffe verteidigt. «Sie sind Helden und dürfen nicht in Vergessenheit geraten und müssen nach Hause zurückkehren», sagte Natalija Sarizka in Kiew vor Journalisten.

Sie ist Initiatorin der neuen Organisation «Frauen aus Stahl» in Anlehnung an die Männer, die wochenlang in dem Asow-Stahlwerk in Mariupol die Stellung gehalten hatten, bis sich die letzten von ihnen am 20. Mai in Gefangenschaft begaben. Sarizka und weitere Frauen forderten die internationale Gemeinschaft auf, alles für die Freilassung der Männer zu tun.

Nach russischen Angaben kamen etwa 2500 Kämpfer in Gefangenschaft. Unklar ist, wo sie festgehalten werden. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den Vereinten Nationen und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zugesichert, dass die Männer gemäß den internationalen Rechtsstandards behandelt würden. Sie sollten auch medizinisch versorgt werden.

+++ Erdogan bietet Istanbul für Friedensverhandlungen an +++

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut Istanbul als Verhandlungsort für mögliche Gespräche zwischen der Ukraine, Russland und den Vereinten Nationen angeboten. Die Türkei könne dabei eine Beobachterrolle übernehmen, hieß es von türkischer Seite nach einem Telefonat Erdogans mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Putin verwies weiterhin auf die Bereitschaft Russlands, in Abstimmung mit der Türkei den Export von Getreide aus ukrainischen Häfen zu erleichtern, wie der Kreml am Montag mitteilte. Russland könne außerdem «erhebliche Mengen an Düngemitteln» sowie landwirtschaftliche Erzeugnisse exportieren, würden die Sanktionen gegen das Land aufgehoben. Die Ukraine bezeichnet dies als Erpressung. Der Westen will über ein Ende der Sanktionen erst sprechen, wenn Russland den Krieg beendet.

+++ Französischer Kriegsreporter in der Ukraine getötet +++

Ein französischer Kriegsreporter ist im Osten der Ukraine getötet worden. Der TV-Journalist Frédéric Leclerc-Imhoff sei bei Sjewjerodonezk ums Leben gekommen, als er eine humanitäre Evakuierung begleitete, teilten Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Außenministerin Catherine Colonna am Montag mit.

Beide sprachen der Familie und den Kollegen des Journalisten, der für den Sender BFMTV arbeitete, ihr Mitgefühl aus. Frankreich verlange eine zügige und transparente Untersuchung der Umstände dieses zutiefst schockierenden Dramas, erklärte die Außenministerin.

«Der Journalist Frédéric Leclerc-Imhoff war in der Ukraine, um die Realität des Krieges aufzuzeigen», schrieb Macron auf Twitter. «An Bord eines humanitären Busses, zusammen mit Zivilisten, die gezwungen waren, vor den russischen Bomben zu fliehen, wurde er tödlich getroffen.» Den Berichterstattern von Kriegsschauplätzen sicherte Macron die bedingungslose Unterstützung Frankreichs zu.

Wie BFMTV berichtete, sei der 32 Jahre alte Reporter von einem Bombensplitter getroffen worden. Es sei sein zweiter Einsatz in der Ukraine seit Beginn des Krieges am 24. Februar gewesen. Ein Kollege, der ihn begleitete, wurde leicht verletzt.

+++ Gazprom will kein Gas mehr an Niederlande liefern +++

Das russische Staatsunternehmen Gazprom will ab Dienstag kein Gas mehr an die Niederlande liefern. Gazprom werde vom 31. Mai bis zum 30. September bestellte zwei Milliarden Kubikmeter Gas nicht liefern, teilte das niederländische Gasunternehmen GasTerra in Groningen mit. Grund sei, dass die Niederländer sich weigerten, die Rechnungen in Rubel zu bezahlen. Nach Angaben von GasTerra wird es aber nicht zu Versorgungsengpässen kommen, da bereits anderswo Gas eingekauft worden sei.

+++ EU-Ratspräsident will bei Gipfel Einigung zu Öl-Embargo erzielen +++

EU-Ratspräsident Charles Michel strebt beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel eine Einigung im Streit über das geplante europäische Öl-Embargo gegen Russland an. Mit dem jüngsten Entwurf für die Abschlusserklärung der am Nachmittag beginnenden Beratungen schlägt er vor, sich auf den aktuellen Kompromissvorschlag der EU-Kommission zu verständigen.

Dieser sieht vor, vorerst nur die Einfuhr von per Schiff transportiertem Öl auslaufen zu lassen. Das bislang die Embargo-Pläne blockierende Ungarn könnte sich demnach weiterhin über die riesige Druschba-Pipeline mit Öl aus Russland versorgen.

In dem Entwurf für die Gipfelerklärung heißt es konkret: «Der Europäische Rat ist sich einig, dass das sechste Paket mit Sanktionen gegen Russland Erdöl sowie Erdölerzeugnisse, die aus Russland in die Mitgliedstaaten geliefert werden, abdecken wird - mit einer vorübergehenden Ausnahme für Erdöl, das per Pipeline geliefert wird.» Der Text wurde am Morgen an die Mitgliedstaaten verschickt und lag der Deutschen Presse-Agentur vor.

+++ Streit um Öl-Embargo der EU: Orban stellt weitere Forderungen +++

Im Streit um ein europäisches Öl-Embargo gegen Russland hat Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban weitere Forderungen gestellt. Es brauche Garantien für den Fall, dass etwa wegen eines Unfalls kein Pipeline-Öl mehr in das mitteleuropäische Land geliefert werden könne, sagte der rechtsnationale Politiker am Rande eines EU-Sondergipfels in Brüssel. Dann müsse Ungarn das Recht haben, russisches Öl etwa über den Seeweg zu beziehen. Grundsätzlich nannte Orban den jüngsten Kompromissvorschlag der EU-Kommission einen «guten Ansatz».

+++ Scholz sieht gute Einigungschancen bei Öl-Embargo gegen Russland +++

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich vor dem EU-Gipfel in Brüssel zuversichtlich gezeigt, dass es zu einer Einigung im Streit über ein europäisches Öl-Embargo gegen Russland kommen kann. Es spreche alles dafür, «dass man sich zusammenfindet», sagte der SPD-Politiker. «Niemand kann vorhersagen, ob es dann tatsächlich der Fall sein wird. Aber alles, was ich höre, klingt danach, als ob es einen Konsens geben könnte.»

+++ Scholz: Bundeswehr-Aufrüstung wird Sicherheit erhöhen +++

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Verständigung mit der Union über das Bundeswehr-Sondervermögen begrüßt. «Die deutsche Bundeswehr wird gestärkt werden. Sie wird in der Lage sein, ihren Verteidigungsauftrag besser als jemals zu erfüllen, und sie wird ihren Beitrag in der Nato leisten können, damit wir uns gegen Angriffe von außen jederzeit zur Wehr setzen können», sagte der SPD-Politiker auf der Hannover Messe. «Das wird dazu beitragen, dass die Sicherheit Deutschlands und Europas größer wird. Es ist die richtige Antwort auf die Zeitenwende, die mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine angefangen hat.»

+++ EU-Sanktionen: Deutschland hat knapp 143 Millionen Euro eingefroren +++

Drei Monate nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine hat Deutschland Geld in Höhe von knapp 143 Millionen Euro von russischen Oligarchen und anderen Personen auf der EU-Sanktionsliste eingefroren. Noch kurz nach Beginn des Kriegs lag der Wert Ende Februar bei nur 342 000 Euro, wie aus Angaben des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, über die zuerst die «Bild»-Zeitung berichtet hatte. Mit Stichtag 23. Mai seien es dann 142 990 409,35 Euro gewesen. Grundlage ist den Angaben zufolge eine EU-Verordnung, die die EU bereits 2014 infolge der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim geschaffen hatte.

+++ Bürger sehen Energie und Verteidigung als höchste EU-Prioritäten +++

Energieunabhängigkeit und Verteidigungsfähigkeit sollten nach Ansicht vieler Bürgerinnen und Bürger höchste Priorität in der Europäischen Union haben. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden einer repräsentativen Studie der Heinrich-Böll-Stiftung und des Progressiven Zentrums Berlin sagen, Unabhängigkeit von russischer Energie sollte ganz oben auf der Agenda der EU stehen. Bei der Verteidigungsfähigkeit sieht das mehr als die Hälfte der Beteiligten so. Auf den Plätzen dahinter folgen der Kampf gegen die Inflation (knapp 35 Prozent) sowie Lebensmittelsicherheit (rund 30 Prozent).

Auf die Frage «Welche Ziele sollten nach Russlands Angriff auf die Ukraine die höchste Priorität in der EU haben?» konnten drei verschiedene Antworten gegeben werden. Als vergangenes Jahr gefragt wurde, was die wichtigsten Prioritäten in der Europapolitik der neuen Bundesregierung sein sollten, standen eine Gemeinsame Asylpolitik, die Durchsetzung von Rechtsstaatlichkeit und soziale Mindeststandards in der EU noch ganz oben auf der Agenda.

+++ Verletzte bei Sprengstoffanschlag in südukrainischer Stadt Melitopol +++

Bei einem Sprengstoffanschlag in der von russischen Truppen besetzten Stadt Melitopol im Süden der Ukraine sind mindestens drei Menschen verletzt worden. «Heute um 7.40 Uhr hat es eine mächtige Explosion direkt im Stadtzentrum gegeben», schrieb der Chef der russischen Militärverwaltung, Wladimir Rogow, in seinem Telegram-Kanal. Rogow sprach von einem Terroranschlag.

Den Berichten nach soll eine unter einem geparkten Fahrzeug angebrachte Bombe am Platz des Sieges detoniert sein. An dem Platz liegt auch das von den Russen besetzte Verwaltungsgebäude. Der Sprengsatz habe Freiwillige verletzt, die russische Hilfslieferungen an die Bevölkerung ausgeladen hätten, berichten russische Medien.

+++ Frankreichs neue Außenministerin reist nach Kiew +++

Frankreichs neue Außenministerin Catherine Colonna besucht die ukrainische Hauptstadt Kiew. Sie wolle mit der Reise die Entschlossenheit Frankreichs zum Ausdruck bringen, die Hilfe für die Ukraine in militärischer, finanzieller und humanitärer Hinsicht zu verstärken, teilte das Außenministerium in Paris mit. Außerdem gehe es um ein Zeichen der Solidarität Frankreichs mit dem ukrainischen Volk angesichts der russischen Aggression. Colonna wird in Kiew von Präsident Wolodymyr Selenskyj empfangen. Außerdem trifft sie ihren ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba, mit dem sie über eine Lösung der Ausfuhrblockade von ukrainischem Getreide sprechen will.

+++ London: Russland erleidet «verheerende Verluste» bei Offizieren +++

Russland hat bei seinem Krieg gegen die Ukraine nach britischen Erkenntnissen «verheerende Verluste» in seinem Offizierskorps erlitten. Brigade- und Bataillonskommandeure seien an vorderster Front aktiv, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Dies liege zum einen daran, dass sie für den Erfolg ihrer Einheiten persönlich verantwortlich gemacht würden. Zudem fehlten der russischen Armee qualifizierte Unteroffiziere, die bei westlichen Streitkräften diese Rolle erfüllten.

Diese schweren Verluste aber hätten mehrere Folgen für die russischen Streitkräfte, betonte das Ministerium. So seien neu zusammengestellte Bataillone wegen des Mangels an Nachwuchsführungskräften vermutlich weniger effektiv. Zudem bestehe die Gefahr, dass sich bestehende Probleme wie ein Mangel an Disziplin und schwache Moral noch verschärften. Es gebe glaubwürdige Berichte über vereinzelte Meutereien. Schließlich werde die Modernisierung der Armee weiter erschwert, teilte das Ministerium weiter mit.

+++ Moskau will Schema für Gaszahlungen auch bei Schuldentilgung anwenden +++

Die Regierung in Moskau will ihre Auslandsschulden gegenüber den Besitzern von Staatsanleihen nur zurückzahlen, wenn diese ein Konto bei einer russischen Staatsbank eröffnen. Eine ähnliche Regelung hatte sie Ende März bereits für die Zahlung russischer Gaslieferungen verhängt. «Wie laufen die Rubelzahlungen für Gas ab: Uns werden Devisen überwiesen und hier werden sie auf Anweisung in Rubel getauscht und so verrechnet. Der Verrechnungsmechanismus für Eurobonds funktioniert genauso, nur in umgekehrter Richtung», erläuterte Russlands Finanzminister Anton Siluanow das geplante Schema in der Tageszeitung «Wedomosti». Die Regelung soll den drohenden technischen Bankrott Russlands abwenden.

Zerstörtes Gebäude in Slowjansk
Zerstörtes Gebäude in Slowjansk. (Bild: Andrea Carrubba/Anadolu Agency via Getty Images)

+++ Russland bereitet laut Ukraine Großangriff auf Slowjansk vor +++

Die russischen Streitkräfte bereiten nach ukrainischen Angaben einen groß angelegten Angriff auf den Raum Slowjansk, das Zentrum der ukrainischen Verteidigungskräfte im Donbass, vor. Die russischen Truppen verlegten neue Einheiten in das Gebiet, um Slowjansk sowohl von Isjum als auch von der kürzlich eroberten Kleinstadt Lyman aus anzugreifen, heißt es im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs.

«Im Raum Slowjansk haben die feindlichen Einheiten eine Umgruppierung ihrer Streitkräfte vorgenommen, um die Offensive in Stoßrichtung Isjum - Barwenkowe und Isjum - Slowjansk zu erneuern», teilte der Generalstab mit. Zur Vorbereitung seien 250 Militärfahrzeuge in den Raum Isjum verlegt und darüber hinaus eine Eisenbahnbrücke im Gebiet repariert worden, um den Nachschub zu beschleunigen. Darüber hinaus sei auch eine Staffel von Ka-52-Kampfhubschraubern nördlich von Isjum stationiert worden. Die Ka-52 gelten als die modernsten schweren Kampfhubschrauber Russlands. Daneben seien die russischen Truppen dabei, sich auch in Lyman nordöstlich von Slowjansk neu aufzustellen.

Die vergangene Nacht im Überblick

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, per Zuschaltung bei einem heute beginnenden EU-Gipfel in Brüssel zu sprechen. Der Montag ist der 96. Kriegstag. Russland hatte das Nachbarland Ukraine am 24. Februar angegriffen.

Selenskyj: Russland hat seine Zukunft verloren

Nach einem unangekündigten Besuch in der umkämpften Region Charkiw im Osten des Landes zeigte sich Selenskyj erschüttert und warf Russland einen Vernichtungskrieg vor. «Schwarze, ausgebrannte, halb zerstörte Wohnhäuser blicken mit ihren Fenstern nach Osten und Norden - dorthin, von wo die russische Artillerie schoss», sagte er in einer Videobotschaft. Russland habe nicht nur die Schlacht um Charkiw, sondern auch um Kiew und den Norden der Ukraine verloren. «Es hat seine eigene Zukunft und jede kulturelle Bindung zur freien Welt verloren. Sie sind alle verbrannt.»

Die Reise nach Charkiw war der erste bekannte Besuch Selenskyjs im Frontgebiet seit Beginn des russischen Angriffskrieges. Bei dem Besuch habe er den örtlichen Chef des Inlandsgeheimdienstes SBU entlassen, teilte Selenskyj mit: «Weil er seit den ersten Tagen des Krieges nicht für den Schutz der Stadt gearbeitet hat, sondern nur an sich gedacht hat.» Der Fall sei der Justiz übergeben worden.

Selenskyj wirft Moskau weitgehende Zerstörung von Sjewjerodonezk vor

Selenskyj warf Russland auch die weitgehende Zerstörung der Großstadt Sjewjerodonezk im Donbass vor. Die gesamte Infrastruktur sei vernichtet, sagte er in der Videobotschaft. «90 Prozent der Häuser sind beschädigt. Mehr als zwei Drittel des Wohnbestands der Stadt sind komplett zerstört.» Ständig werde die Stadt angegriffen. Moskau wolle seine Fahne auf dem Verwaltungsgebäude von Sjewjerodonezk hissen, das am dortigen Boulevard der Völkerfreundschaft stehe, sagte Selenskyj. «Wie bitter dieser Name jetzt klingt.» Seit Monaten ist Sjewjerodonezk Ziel von Angriffen. Die Stadt gilt als letzter Punkt, den das ukrainische Militär in der Region Luhansk noch kontrolliert.

Lawrow: Donbass hat «bedingungslose Priorität» für Russland

Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete die Einnahme des Donbass unterdessen als «bedingungslose Priorität». Es gehe darum, die ukrainische Armee und Bataillone aus den von Moskau als unabhängige Staaten anerkannten Gebieten Donezk und Luhansk zu drängen, sagte Lawrow dem russischen Außenamt zufolge in einem Interview mit dem französischen Sender TF1.

Lawrow sprach in dem Interview erneut von einer angeblichen «Befreiung» des Donbass vom «Kiewer Regime». Er äußerte sich auch auf eine Frage zur Gesundheit Putins. Der Präsident erscheine täglich in der Öffentlichkeit, sagte der Außenminister. «Sie können ihn auf den Bildschirmen beobachten, seine Auftritte lesen und hören. Ich glaube nicht, dass vernünftige Leute in diesem Menschen Anzeichen einer Krankheit oder eines Unwohlseins sehen können.»

Berichte über Tote und Verletzte bei russischen Angriffen

Bei Angriffen auf ukrainische Orte wurden den Behörden zufolge mehrere Zivilisten getötet oder verwundet. Der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kirilenko, machte Russland für drei Tote und vier Verletzte in dem von Regierungstruppen kontrollierten Teil der Region im Osten des Landes verantwortlich. In Mykolajiw im Süden des Landes sprachen die Behörden von mindestens einem Toten bei einem Angriff auf ein Wohnviertel. Russland bestreitet, zivile Ziele anzugreifen.

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck. (Bild: REUTERS/Fabrizio Bensch)

Gauck für Unterstützung der Ukraine mit Waffen

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck ist nach eigener Aussage der Meinung, dass Waffenlieferungen an die Ukraine für deren Freiheitskampf gegen die russischen Angreifer wichtig sind. «Ohne die Waffen der Alliierten im Weltkrieg hätte es ein Europa unter Nazi-Herrschaft gegeben», sagte Gauck im Interview der «Bild». Die Ukraine müsse sagen dürfen, was sie brauche, um Russland entgegenzutreten. Dennoch müsse die Politik auch weiter mit Russlands Präsident Putin im Gespräch bleiben. «Verantwortliche Politik muss auch mit Diktatoren reden», so Gauck. «Wir dürfen niemals auf Diplomatie verzichten.»

Eurovision-Sieger versteigern Trophäe zugunsten der Ukraine

Die ukrainischen Sieger des Eurovision Song Contest versteigerten nach eigenen Angaben ihre Trophäe des Wettbewerbs zugunsten der Armee ihres Heimatlandes.

Mehr Infos dazu gibt's hier