Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

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Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)
Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)

Das sind die wichtigsten Nachrichten des Tages zum Krieg in der Ukraine.

  • Mehr als 7.000 ukrainische MilitĂ€rs vermisst - Gefangenschaft vermutet

  • Putin ordnet einfachere Vergabe russischer PĂ€sse fĂŒr alle Ukrainer an

  • NiederlĂ€ndischer Premier Rutte sagt Ukraine in Kiew weitere Waffen zu

  • Moskau bestĂ€tigt Angriff in Donezk - spricht von militĂ€rischem Ziel

  • Nord Stream 1 abgeschaltet - Gas fließt durch die Ukraine nach Europa

  • Angriff auf Wohnhaus: Selenskyj droht «russischen Mördern» mit Strafe

  • Ukraine ruft Zivilisten in besetzten Gebieten im SĂŒden zur Flucht auf

Die aktuelle Nachrichtenlage im Livestream:

+++ Mehr als 7.000 ukrainische MilitÀrs vermisst - Gefangenschaft vermutet +++

Seit Beginn des russischen Einmarsches vor viereinhalb Monaten werden in der Ukraine offiziellen Angaben zufolge rund 7.000 MilitĂ€rs vermisst. Darunter seien Soldaten, Nationalgardisten, Grenzsoldaten und Geheimdienstleute, sagte der ukrainische Vermisstenbeauftragte Oleh Kotenko am Montag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Der Großteil der Vermissten werde in russischer Gefangenschaft vermutet. Allein die Armee habe dabei etwa 2.000 Soldaten als verschollen registriert.

Russland fĂŒhrt seit Ende Februar Krieg gegen das Nachbarland und will seitdem mehr als 6.000 Ukrainer in Kriegsgefangenschaft genommen haben. UnabhĂ€ngig ĂŒberprĂŒfen lassen sich solche Zahlen nicht.

+++ Putin ordnet einfachere Vergabe russischer PĂ€sse fĂŒr alle Ukrainer an +++

Menschen in der gesamten Ukraine sollen kĂŒnftig in einem vereinfachten Verfahren die russische StaatsbĂŒrgerschaft erhalten können. Viereinhalb Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland unterschrieb Russlands PrĂ€sident Wladimir Putin am Montag ein Dekret, das eine Ausweitung der bislang nur fĂŒr die Ostukraine geltenden Regelung vorsieht. Die Vergabe russischer PĂ€sse ist auch deshalb brisant, weil Russlands MilitĂ€rdoktrin EinsĂ€tze rechtfertigt, wenn es um den vermeintlichen Schutz eigener Staatsangehöriger geht.

Putin hatte das ursprĂŒngliche Dekret im April 2019 erlassen. Seitdem konnten Ukrainer in den ostukrainischen Separatistengebieten Luhansk und Donezk leichter russische StaatsbĂŒrger werden. Angaben des russischen Innenministeriums von Mitte Juni zufolge hat Russland so innerhalb von drei Jahren mehr als 800 000 neue StaatsbĂŒrger im Donbass hinzugewonnen.

Auch in Gebieten, die Russlands Truppen seit Kriegsbeginn Ende Februar dieses Jahres besetzt haben, werden bereits russische PĂ€sse verteilt. Ukrainische Behörden werfen den Besatzern vor, Menschen in die russische StaatsbĂŒrgerschaft zu drĂ€ngen, und befĂŒrchten eine Annexion der besetzten Gebiete.

+++ NiederlÀndischer Premier Rutte sagt Ukraine in Kiew weitere Waffen zu +++

Der niederlĂ€ndische Premier Mark Rutte hat der Ukraine bei einem Besuch in Kiew weitere Waffenlieferungen zugesagt. «Es ist wichtig, dass wir hier jetzt helfen und dafĂŒr sorgen, dass die Ukraine sich selbst verteidigen kann», sagte Rutte am Montag in der ukrainischen Hauptstadt dem niederlĂ€ndischen TV-Sender NOS. «Es stoppt nicht.» Die Niederlande haben der Ukraine nach eigenen Angaben bislang Waffen im Wert von knapp 173 Millionen Euro geliefert, darunter auch Panzerhaubitzen. FĂŒnf der schweren GeschĂŒtze wurden bereits geliefert, drei weitere sollen folgen.

Es handelte sich um Ruttes ersten Besuch in der Ukraine seit der russischen Invasion im Februar. Er sollte am Montagnachmittag auch PrÀsident Wolodymyr Selenskyj treffen. Am Vormittag besuchte Rutte die schwer getroffenen Kiewer VorstÀdte Borodjanka, Butscha und Irpin.

Rutte zeigte sich entsetzt ĂŒber das Ausmaß der VerwĂŒstung durch russische Angriffe. Die Bilder sollten den NiederlĂ€ndern deutlich machen, dass Hilfe fĂŒr die Ukraine notwendig sei. «Es gibt einen Grund, dass auch wir in den Niederlanden bereit sind, gemeinsam die Folgen davon zu akzeptieren: Steigende Preise, höhere Energiebelastung. Und den Grund sehen Sie hier hinter mir», sagte der Premier und wies auf ein zerbombtes Hochhaus. Die Gebiete nördlich und nordwestlich von Kiew waren knapp einen Monat russisch besetzt.

+++ Moskau bestÀtigt Angriff in Donezk - spricht von militÀrischem Ziel +++

Russlands Armee hat einen verheerenden Beschuss des ukrainischen Ortes Tschassiw Jar am Wochenende als einen Angriff auf rein militĂ€rische Ziele dargestellt. Mit prĂ€zisionsgelenkten Waffen sei ein Stationierungspunkt einer ukrainischen Brigade zerstört worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Montag. Zu dem ukrainischen Vorwurf, es handele sich um einen gezielten Angriff auf eine Wohngegend, Ă€ußerte er sich nicht.

In Tschassiw Jar waren am Wochenende große Teile eines Wohnblocks eingestĂŒrzt, laut ukrainischer Darstellung wurden bislang die Leichen von 20 Bewohnern geborgen. Noch immer werden Menschen vermisst. Seit Kriegsbeginn vor viereinhalb Monaten betont Russland immer wieder, im Nachbarland nur militĂ€rische Ziele zu treffen - auch wenn die vielen zivilen Opfer mittlerweile offensichtlich sind.

Russlands Verteidigungsministerium meldete auch Angriffe in anderen Teilen der Ostukraine. Im Gebiet Charkiw sei ein Lager mit aus dem Ausland gelieferter MilitĂ€rtechnik zerstört worden, sagte Konaschenkow. In der Region Dnipro sei Munition fĂŒr die aus den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars vernichtet worden. UnabhĂ€ngig ĂŒberprĂŒfen ließ sich das nicht.

+++ Nord Stream 1 abgeschaltet - Gas fließt durch die Ukraine nach Europa +++

Nach der Abschaltung der Ostseepipeline Nord Stream 1 fließt das Gas weiter ĂŒber das von Russlands Krieg erschĂŒtterte Transitland Ukraine nach Europa. Am Montag können nach Angaben des Betreibers des ukrainischen Gastransitnetzes 41,1 Millionen Kubikmeter Gas durchgeleitet werden. Der Umfang entspricht etwa dem der vergangenen Tage. Maximal könnten laut Vertrag 109,6 Millionen Kubikmeter Gas transportiert werden. Allerdings ist die Durchleitungsmenge auch abhĂ€ngig von den Bestellungen.

Nach russischen Angaben erlaubt die Ukraine derzeit nur noch die Nutzung eines Stranges ihres Netzes fĂŒr den Gastransit. Das ist aktuell die letzte noch verbliebene Gasleitung nach West- und Zentraleuropa. Am Montag wurde die wichtigste Versorgungsleitung – die von Russland nach Deutschland reichende Ostseepipeline Nord Stream 1 – wegen Wartungsarbeiten vorĂŒbergehend stillgelegt. Die Arbeiten sollten zehn Tage dauern, bis zum 21. Juli. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Pipeline Nord Stream 1 ist vorerst abgeschaltet. (Bild: Reuters)
Die Pipeline Nord Stream 1 ist vorerst abgeschaltet. (Bild: Reuters)

+++ Angriff auf Wohnhaus: Selenskyj droht «russischen Mördern» mit Strafe +++

Nach einem verheerenden Raketenangriff mit vielen Toten im Gebiet Donezk hat der ukrainische PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj russischen Soldaten mit Konsequenzen gedroht. «Die Bestrafung ist fĂŒr jeden russischen Mörder unvermeidlich», sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Montag. Der Angriff auf den Ort Tschassiw Jar habe einmal mehr gezeigt, dass Russlands Truppen vorsĂ€tzlich auch in Wohngebieten töteten.

«Nach solchen Angriffen werden sie nicht sagen können, dass sie etwas nicht gewusst oder nicht verstanden haben», sagte der ukrainische Staatschef. Gemeinsam mit internationalen Beobachtern sammele die Ukraine seit Kriegsbeginn Beweise, um die Verbrechen der Russen aufzuklÀren, betonte er.

In Tschassiw Jar wurden nach einem Raketenbeschuss am Samstagabend bislang 15 Menschen tot aus den TrĂŒmmern eines fĂŒnfgeschossigen Hauses gezogen. Sechs weitere Menschen konnten die Retter lebend bergen. Noch immer aber werden 23 Menschen vermisst, hieß es von ukrainischer Seite - darunter ein Kind.

+++ Ukraine ruft Zivilisten in besetzten Gebieten im SĂŒden zur Flucht auf +++

Die ukrainische FĂŒhrung hat Zivilisten im besetzten SĂŒden des Landes wegen geplanter Armee-Offensiven zur Flucht aufgerufen. Einwohner der Gebiete Cherson und Saporischschja sollten dringend ihre HĂ€user verlassen - notfalls auch in Richtung der bereits seit 2014 von Russland annektieren Schwarzmeer-Halbinsel Krim, sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk am Sonntagabend. Das sei notwendig, damit die Menschen im Zuge bevorstehender RĂŒckeroberungsversuche nicht gefĂ€hrdet wĂŒrden.

Verteidigungsminister Olexij Resnikow sagte in einem Interview der britischen Zeitung «The Sunday Times», PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj habe dem MilitĂ€r befohlen, mithilfe westlicher Waffen besetztes Gebiet im SĂŒden zurĂŒckzugewinnen. Insbesondere die KĂŒstengebiete seien fĂŒr die ukrainische Wirtschaft von großer Bedeutung. Selenskyj hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach betont, dass sein Land sich von Russland kontrollierte Regionen zurĂŒckholen wolle.

VIDEO: (VorlĂ€ufig) kein Gas mehr ĂŒber Nord Stream - "Wartungsarbeiten"

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