"Uli Hoeneß wäre einer der Gründe gewesen"

Als einer von mehreren Trainern hatte sich Ralf Rangnick in den letzten Wochen gegen ein Engagement beim FC Bayern entschieden - und damit die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters völlig kalt erwischt. Eine Zusage des österreichischen Bundestrainers galt nur noch als Formsache.

Doch wie bereits Leverkusens Coach Xabi Alonso und Bundestrainer Julian Nagelsmann zuvor, gab Rangnick den Bayern einen Korb. Im kicker legte der „Fußball-Professor“ seine Gründe für die Absage noch einmal dar und überraschte mit Aussagen zu Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß.

Rangnick: Bayern-Absage eine der schwierigsten Entscheidungen

Der 65-Jährige erklärte, dass ihm die Absage durchaus Kopfzerbrechen bereitet habe. „Es war eine der schwierigsten beruflichen Entscheidungen, die ich in meiner Karriere bisher treffen musste“, erläuterte Rangnick und begründete seine Entscheidung mit der Vielzahl an Spielern und Mitarbeitern, mit denen er schon zuvor zusammengearbeitet hatte.

„Beim FC Bayern sind schon vier ehemalige Spieler von mir im Kader und vier Mitarbeiter, mit denen ich schon früher zusammengearbeitet habe“, erinnerte der 65-Jährige daran, dass er Profis wie Konrad Laimer oder Sportchef Christoph Freund schon kannte. „Das hat das Ganze besonders gemacht, und das bei einem der größten Vereine in Europa“, führte Rangnick aus.

„Hoeneß wäre ein Grund, zu den Bayern zu gehen“

Kurz nach seiner Absage war spekuliert worden, dass auch Uli Hoeneß, der öffentlich gegen Noch-Trainer Thomas Tuchel gestichelt hatte, mit seinen Aussagen zu Rangnicks Absage beigetragen habe.

Doch dieser These widersprach der ehemalige Bundesliga-Coach noch einmal deutlich und brach sogar eine Lanze für den 72-Jährigen. „Ich kann an dieser Stelle versichern, dass das überhaupt keinen Einfluss auf meine Entscheidung hatte. Ich sage sogar: Uli Hoeneß wäre einer der Gründe gewesen, es zu tun und dort hinzugehen. Weil ich glaube, dass wir in unseren Sichtweisen gar nicht so verschieden sind.“

Rangnick, der sich in der Vergangenheit einige verbale Scharmützel mit dem heutigen Bayern-Aufsichtsrat Hoeneß geliefert hatte, unterstrich: „Ich habe bereits seit längerer Zeit ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu Uli Hoeneß.“

Absage keine Entscheidung gegen Bayern

Letztlich entschied sich Rangnick für eine Fortsetzung seiner Arbeit beim ÖFB und beteuerte, dass es „keine Entscheidung gegen die Bayern gewesen sei“.