Ullrich: Schock-Enthüllung über Vater

Ullrich: Schock-Enthüllung über Vater
Ullrich: Schock-Enthüllung über Vater

Jan Ullrich macht weiter Tabula rasa: Nach seinen Alkohol- und Drogenbeichten und seinem öffentlichen und späten Doping-Geständnis spricht der frühere deutsche Radsport-Star einen weiteren dunklen Punkt in seiner Vergangenheit an.

In seiner neuen Autobiographie „Himmel, Hölle – und zurück ins Leben“ gibt der 50-Jährige, der 1997 als bislang einziger deutscher Fahrer die Tour de France gewonnen hatte, neue Einblicke in das schwierige Verhältnis zu seinem 2014 verstorbenen Vater Werner. In einem Promo-Video für das Buch, das am 25. Juni erscheint, blickt er auf seine Kindheit zurück.

„Für meinen Vater war ich unsichtbar und wollte immer sichtbar sein“, erklärte Ullrich. „Aus dieser Situation habe ich für mich gelernt, dass man aus einem Mangel auch eine unglaubliche Motivation rausziehen kann. Die Nicht-Sichtbarkeit meines Vaters hat mich angetrieben, indem ich dann im Sport richtig Gas gegeben habe und somit auch sichtbar wurde.“

Rad-Star Ullrich: „Ich habe wenig von meinem Vater gehabt“

Trotzdem gab es auch Phasen, in denen er sich wohl eher gewünscht hätte, unsichtbar zu sein, wie er zuvor bereits in der Doku „Jan Ullrich – Der Gejagte“ verraten hatte: „Ich hatte über Nacht ins Bett gepinkelt als Kind.“ Daraufhin habe ihn sein Vater geschlagen, worauf er „quer durchs Zimmer direkt an die Schrankwand“ geflogen sei. „Da gibt‘s ne schöne Narbe hier“, sagte Ullrich, während er an seinen Kopf zeigte.

Die schönen Momente mit seinem Vater waren dagegen rar gesät: „Ich habe wenig von meinem Vater gehabt“, betonte Ullrich bei der Bild am Sonntag. „Er hatte schon vorher wenig Zeit, weil er auf dem Bau arbeitete und kaum da war. Es gab ein paar wenige gemeinsame Momente mit ihm, die habe ich aufgesogen. Wie er mir Radfahren beigebracht hat. Campingurlaub. Angeln. Eigentlich weiß ich noch alle Momente, die er sich Zeit für mich genommen hat, bis ich sechs war. Das waren vielleicht zehn.“

Ullrichs Eltern trennten sich, als er sechs Jahre alt war. Im Anschluss brach der Kontakt zu seinem Vater ab, der 2014 starb. Ullrich hatte seine schwierige Kindheit und das zerrüttete Verhältnis zum Vater, der Alkoholiker war, schon zu aktiven Zeiten öffentlich gemacht.

Ullrichs eigene persönliche Verfehlungen mit Alkohol und Gewalt nach der Karriere lenkten die Aufmerksamkeit noch einmal auf die traumatischen Kindheitserlebnisse. Jan Ullrich wurde 2017 in der Schweiz wegen eines unter Alkoholeinflusses verursachten Unfalls zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, 2019 akzeptierte er einen Strafbefehl, weil er eine Escort-Frau brutal gewürgt hatte. Seit einem Entzug im selben Jahr hörten die Negativschlagzeilen auf.