Um Juden zu schützen: Letzte Generation setzt Proteste aus

Wegen befürchteter Gewaltakte gegen Juden in Deutschland wollen die Klimaaktivisten der Letzten Generation an diesem Freitag ihre Proteste aussetzen.

Die Klimaaktivisten der Letzten Generation wollen durch Aktionen heute keine Polizeikräfte binden. (Bild: Paul Zinken/dpa)
Die Klimaaktivisten der Letzten Generation wollen durch Aktionen heute keine Polizeikräfte binden. (Bild: Paul Zinken/dpa)

Auf der Plattform X teilten sie gestern Abend mit: "Tief bestürzt über die Aufrufe, morgen weltweit Angriffe auf Jüd:innen zu verüben, wollen wir keine Polizeikräfte binden, die erwartbar gebraucht werden, um Leben zu schützen. Wir haben die Polizei darüber informiert."

"Es besteht eine abstrakt erhöhte Gefährdungslage"

Der Zentralrat der Juden hatte mitgeteilt, seit Mittwoch kursierten in sozialen Netzwerken Aufforderungen zu Gewalttaten gegen jüdische Einrichtungen am Freitag. Die Drohungen seien nicht verifiziert, doch könnte es Trittbrettfahrer oder Einzeltäter geben. "Es besteht eine abstrakt erhöhte Gefährdungslage", erklärte der Zentralrat. "Wir sind im ständigen Austausch mit den Sicherheitsbehörden, die die Sicherheitslage für Juden in Deutschland sehr ernst nehmen."

Hintergrund sind der Terrorangriff der Islamistenorganisation Hamas auf Israel und die militärische Reaktion des attackierten Landes, insbesondere die Luftangriffe auf den von Palästinensern besiedelten Gazastreifen. Einige pro-palästinensische Demonstranten in Deutschland hatten den Hamas-Angriff bejubelt. Für heute hat die Hamas Muslime weltweit zu Unterstützungsaktionen aufgerufen.

Der Zentralrat erklärte: "Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist stark, ist standhaft und wehrhaft. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Und wir stehen zusammen."

Im Video: Juden in Frankreich haben Angst vor Gewalt und Übergriffen