Umfrage-Desaster für Olaf Scholz: Bundeskanzler fällt auf Rekordtief

Laut dem ARD-DeutschlandTREND erreicht das Ansehen der Bundesregierung einen neuen Tiefststand in der Bevölkerung. Damit einher geht der Sympathieverlust von Kanzler Scholz weiter. Seit Beginn der Erhebung 1997 erzielte kein Regierungsoberhaupt in Deutschland einen solch niedrigen Wert.

Die aktuelle Haushaltskrise beschert dem Kanzler die schlechtesten Sympathiewerte seit Beginn der Umfrageerhebung. (Bild: 2023 Getty Images/Sean Gallup)
Die aktuelle Haushaltskrise beschert dem Kanzler die schlechtesten Sympathiewerte seit Beginn der Umfrageerhebung. (Bild: 2023 Getty Images/Sean Gallup)

Die neuen Zahlen des ARD-DeutschlandTRENDs spiegeln das aktuelle Haushaltsdesaster der Bundesregierung wider. Nicht nur für die Ampelkoalition, sondern auch für Bundeskanzler Olaf Scholz bedeutet das einen neuen Tiefpunkt. Laut infratest dimap sind aktuell nur noch 17 Prozent der Wahlberechtigten mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden, ein Minus von sechs Prozent. Dagegen sind 82 Prozent weniger oder gar nicht mit der Arbeit der Koalition zufrieden. Besonders frappierend: Sowohl unter den Anhängern der Grünen als auch unter den Anhänger der SPD ist eine Mehrheit mit der Arbeit der Regierung unzufrieden.

Auch für Regierungschef Olaf Scholz markiert die Befragung einen neuen Tiefpunkt. Nur zwei von zehn Befragten (20 Prozent) zeigen sich mit der Arbeit des Kanzlers zufrieden, was ebenfalls ein Abrutschen um sechs Prozent bedeutet. Das ist der schlechteste Wert für einen Bundeskanzler seit Beginn der Befragung 1997. Mit 27 Prozent findet nur etwas mehr als ein Viertel der Umfrageteilnehmer, dass Olaf Scholz dem Amt des Kanzlers gewachsen ist. Dass der 56-Jährige gut gegenüber der Öffentlichkeit kommuniziert, finden sogar nur zwölf Prozent.

FDP käme nicht in den Bundestag

Bei der Sonntagsfrage spiegelt sich die Unzufriedenheit der Wahlberechtigten wider. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die SPD nur auf 14 Prozent, was nochmal zwei Prozent weniger sind als im November. Auf die Grünen würden nur 15 Prozent der Stimmen entfallen, immerhin ein leichter Anstieg um ein Prozent. Die FDP würden dagegen unverändert nur vier Prozent der Wahlberechtigten wählen, was bedeutet, dass die Liberalen an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und nicht in den Bundestag einziehen würden.

Im Kabinett nur Verteidigungsminister mit positivem Urteil

Auch die einzelnen Kabinettsmitglieder sehen sich überwiegend einem weiteren Sympathieverlust gegenüber. Nur Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird noch von jedem zweiten (52 Prozent) positiv bewertet. Auf ihn folgt Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), mit einem Zuspruch von 38 Prozent, was ein Plus von drei Prozent darstellt. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) genießt nur noch einen Rückhalt von 30 Prozent, immerhin ein Plus von einem Prozent. Finanzminister Christian Lindner rutscht dagegen in der Gunst der Wähler um zwei Prozent auf 27 Prozent ab.

Demgegenüber kann sich Oppositionsführer Friedrich Merz um drei Prozent auf 32 Prozent verbessern. Jedoch erwartet jeder zweite der Befragten (52 Prozent) ähnliche Ergebnisse wie die der aktuellen Ampelkoalition auch von einer unionsgeführten Regierung. Nur jeder Vierte (24 Prozent) erwartet bessere Lösungen von einer Regierung mit der CDU an der Spitze, ein Anstieg von fünf Prozent.

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