Zug rast in New Jersey in Bahnhof: Mindestens ein Toter, mehr als 100 Verletzte

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Alptraum in New Jersey: Ein Zug rast nahezu ungebremst in einen Kopfbahnhof. Ein Mensch stirbt, mehr als 100 werden verletzt.

Ein Pendlerzug aus New York ist am Donnerstagvormittag zur Hauptverkehrszeit offenbar nahezu ungebremst in einen Kopfbahnhof im US-Staat New Jersey gerast. Dabei wurde mindestens ein Mensch getötet und mehr als 100 weitere verletzt, einige von ihnen lebensgefährlich, wie ein Sprecher der Verkehrsgesellschaft New Jersey Transit sowie ein Politiker sagten. Der Zug und das Stationsgebäude in der Stadt Hoboken wurden stark beschädigt.

Ein Abgeordneter sagte, der Todesfall sei von einem Vertreter der Verkehrsbehörde bestätigt worden. Darüber hinaus schwebten zwei Menschen in Lebensgefahr. Hoboken liegt über den Hudson River hinweg gegenüber von New York City.

Das waren die schlimmsten Zugunglücke der vergangenen Jahre in den USA

Der Zug sei durch Absperrungen in den Eingangsbereich des Bahnhofs gerast, hieß es. Er kam in einer belebten Gegend zwischen dem Wartebereich des Bahnhofs und einem Bahnsteig zum Stehen. Ein Metallbau über dem Gebiet brach zusammen.

Zeugen berichteten, eine Frau sei unter Beton gefangen. Viele Menschen würden bluten. “Es gibt viele Verletzungen, viele schwere Verletzungen im Augenblick”, sagte die Sprecherin von NJ Transit, Jennifer Nelson. Der Kopfbahnhof sei geschlossen worden. Sie wisse bislang nicht, wie schnell der Zug gewesen sei, als er am Ende der Strecke auf den Puffer gestoßen sei.

“Er fuhr wirklich schnell“

Sprecherin Nancy Snyder sagte, der Zug habe Spring Valley in New York um 07:23 Uhr (Ortszeit) verlassen und sei um 08:45 Uhr in den Bahnhof von Hoboken um 08:45 Uhr gekracht. Die Behörden untersuchten, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Der Zugverkehr nach und von Hoboken weg wurde ausgesetzt.

Fahrgast Bhagyesh Shah sagte dem Sender NBC New York, er erinnere sich daran, wie “wir über den Bahnsteig pflügten. Es dauerte einige Sekunden, es fühlte sich aber wie eine Ewigkeit an.” Der Zug sei überfüllt gewesen, besonders die ersten beiden Wagen. Passagiere im zweiten Wagen hätten die Notfallfenster zerschlagen, um aus dem Zug zu gelangen.

Nancy Bido, die ebenfalls in dem Zug mitfuhr, sagte dem Sender WNBC-TV in New York, der Zug habe sich nicht verlangsamt, als er in den Bahnhof eingefahren sei, und habe auch nicht angehalten. “Er fuhr wirklich schnell und der Sackbahnhof war im Grunde die Bremse für den Zug”, sagte sie.

Zweiter schwerer Unfall in Hoboken

Hoboken ist von den Passagierzahlen der fünftgrößte Bahnhof von NJ Transit. An Werktagen werden hier rund 15 000 Passagiere gezählt. Es ist die Endstation einiger Zuglinien und ein Umsteigebahnhof für viele Pendler, die nach New York City wollen.

2011 kam es in demselben Bahnhof bereits einmal zu einem schweren Unfall. Damals wurden 30 Menschen verletzt. Ein Pendlerzug war an einem Sonntagmorgen in die Puffer am Ende der Schienen gekracht.

Quelle: AP/dpa, Bilder: dpa/EPA/@coreyfutterman