Unicef-Bericht: Warum in ärmeren Ländern junge Frauen seltener das Internet nutzen

In Ländern mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen nutzen rund 90 Prozent der heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen kein Internet. Das geht aus einer Studie von Unicef hervor. Demnach würden Männer zwischen 15 und 24 Jahren doppelt so häufig online sein, als Frauen.

Vor allem das Bildungs- und Familienumfeld spiele eine entscheidende Rolle, heißt es in dem Bericht. In einem Haushalt, in dem beide Geschlechter gemeinsam wohnen, haben Mädchen seltener Zugang zu Internet und Smartphone, als das bei Jungen der Fall ist.

Es gehe darum, Mädchen zu befähigen, innovativ, kreativ und führend zu werden, erklärte Direktor für Bildung bei Unicef, Robert Jenkins. "Wenn wir die geschlechtsspezifischen Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik, beseitigen wollen", müsse man jetzt damit beginnen, jungen Menschen, insbesondere Mädchen, zu helfen, digitale Fähigkeiten zu erwerben", so Jenkins.

Im Durchschnitt von 32 Ländern und Gebieten sei die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen über digitale Fähigkeiten verfügten, um 35 Prozent geringer als bei ihren männlichen Altersgenossen, so der Unicef-Bericht. Das würde auch einfache Tätigkeiten umfassen, wie etwa das Kopieren oder Einfügen von Dateien oder Ordnern, das Versenden von E-Mails oder das Übertragen von Dateien.

Regierungen und deren Partner würden aufgefordert, die Kluft zwischen den Geschlechtern zu schließen . Außerdem solle sichergestellt werden, "dass Mädchen die Möglichkeit haben, in einer digitalen Welt erfolgreich zu sein".