Untersuchte den "Gender Pay Gap": Wirtschaftsnobelpreis geht an Harvard-Ökonomin Claudia Goldin
Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften verleiht den diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis an die US-amerikanische Harvard-Ökonomin Claudia Goldin.
Die 77-Jährige erhält die prestigeträchtige Auszeichnung dafür, das Verständnis verbessert zu haben, welche Rolle Frauen im Arbeitsmarkt spielen, wie der Generalsekretär der Akademie, Hans Ellegren, bei der Preisbekanntgabe sagte. Goldin ist damit erst die dritte Frau, die den Wirtschaftsnobelpreis erhält.
Goldin hatte unter anderem den bestehenden "Pay-Gap" zwischen Frauen und Männern untersucht und aufgezeigt, dass die Beschäftigung von Frauen am US-Arbeitsmarkt nicht automatisch mit wirtschaftlichem Aufschwung mit gestiegen ist.
Auch seien Frauenlöhne nicht kontinuierlich gestiegen. Für ihre Untersuchungen habe sie den Arbeitsmarkt über 200 Jahre berücksichtigt, hieß es in der Begründung.
Die 77-jährige Goldin ist Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Harvard-Universität und Direktorin des Development of the American Economy Program des National Bureau of Economic Research der USA.
Der Preis für Wirtschaftswissenschaften ist kein Nobelpreis. Er 1968 von der Sveriges Riksbank (Schwedens Zentralbank) eingerichtet zum Gedenken an Alfred Nobel. Er wird seitdem von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften nach denselben Grundsätzen wie die Nobelpreise verliehen.
Im vergangenen Jahr waren der frühere US-Notenbankchef Ben Bernanke und die ebenfalls amerikanischen Ökonomen Douglas Diamond und Philip Dybvig ausgezeichnet worden. Sie erhielten die prestigeträchtigen Nobelmedaillen für ihre Erforschung von Banken und Finanzkrisen.
Bereits in der vergangenen Woche waren die Nobelpreisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden gekürt worden. In den ersten drei Kategorien gingen die Preise diesmal an insgesamt acht Forschende, in Literatur an den norwegischen Autor Jon Fosse. Am Freitag wurde der Friedensnobelpreis der inhaftierten iranischen Frauenrechtsaktivistin Narges Mohammadi zugesprochen.