Urteil gegen Aung San Suu Kyi in Myanmar: 7 weitere Jahre Gefängnis

In Myanmar ist Aung San Suu Kyi zu einer weiteren Haftstrafe von 7 Jahren verurteilt worden, das meldet die Nachrichtenagentur AFP. Das Gericht hielt sie in 19 Anklagepunkten für schuldig. Damit erhöht sich die Gesamtstrafe der Ikone der Opposition in Myanmar auf insgesamt 33 Jahre.

Aung San Suu Kyi wurden unter anderem Korruption, Wahlfälschung, Geheimnisverrat und Verstoß gegen die Coronaregeln zur Last gelegt.

Das Urteil vom Freitag wurde von einem Justizbeamten bekannt gegeben, der aus Angst vor Bestrafung durch die Behörden auf Anonymität bestand. Medien, Diplomat:innen und Zuschauer:innen waren von dem Prozess ausgeschlossen, Suu Kyis Anwälten wurde verboten, über das Urteil zu sprechen.

Die 77-jährige Oppositionspolitikerin befindet sich in Haft, seit das Militär im Februar 2021 ihre Regierung gestürzt und damit eine Zeit der Demokratie in dem südostasiatischen Land wieder beendet hatte.

Aung San Suu Kyi, die Tochter des birmanischen Unabhängigkeitshelden, wurde am Tag des Militär-Putsches im Morgengrauen festgenommen und drei Tage später angeklagt, zunächst wegen des illegalen Imports von Walkie-Talkies.

International wird das juristische Vorgehen gegen die Politikerin kritisiert. Unterstützer:innen Suu Kyis und unabhängige Analyst:innen sind der Meinung, dass die Militärregierung durch das Vorgehen gegen die Politikerin die eigene Macht sichern und sie gleichzeitig vor den versprochenen Wahlen im kommenden Jahr aus der Politik entfernen will.

Der UN-Sicherheitsrat forderte vor Kurzem ein Ende der Gewalt und die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen, darunter auch die Freilassung von Aung San Suu Kyi.

Die Nobelpreisträgerin von 1991 ist in einem Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw inhaftiert, wo auch der Prozess stattfand.