US-Polizei räumt pro-palästinensisches Camp an Eliteuni MIT - Mehrere Festnahmen

Die US-Polizei hat ein pro-palästinensisches Protestlager an der Elitehochschule Massachusetts Institute of Technology (MIT) nahe Boston geräumt. Dabei seien mindestens zehn Menschen festgenommen worden, teilte die Universitätsleitung mit. (Rick Friedman)
Die US-Polizei hat ein pro-palästinensisches Protestlager an der Elitehochschule Massachusetts Institute of Technology (MIT) nahe Boston geräumt. Dabei seien mindestens zehn Menschen festgenommen worden, teilte die Universitätsleitung mit. (Rick Friedman)

Die US-Polizei hat am Freitag in den frühen Morgenstunden ein pro-palästinensisches Protestlager auf dem Campus der renommierten Universität Massachusetts Institute of Technology (MIT) geräumt. Bei dem Einsatz vor dem Morgengrauen an der Hochschule nahe Boston seien mindestens zehn Menschen festgenommen worden, wie Universitätspräsidentin Sally Kornbluth mitteilte. Sie erklärte, nach mehreren vergeblichen Aufrufen an die Demonstranten zur freiwilligen Räumung habe sie "keine Wahl" gehabt und die Polizei rufen müssen.

Das Protestlager habe sich zu einem "Unruheherd von hohem Risiko" entwickelt, betonte Kornbluth. Rund um das Camp habe sich der Konflikt zwischen den Kritiker und Unterstützern Israels zugespitzt. Die polizeiliche Räumung des Lagers sei ihr "letztes Mittel" zur Bewältigung der Lage gewesen.

Auch an der University of Pennsylvania in Philadelphia löste die Polizei am frühen Freitagmorgen ein pro-palästinensisches Camp auf. Weder an dieser Hochschule noch am MIT gab es jedoch gewaltsamen Widerstand gegen die Polizei.

Die landesweiten Hochschulproteste in den USA gegen die israelische Militäroffensive im Gazastreifen halten seit mehreren Wochen an. Die Demonstranten fordern von den Universitäten, ihre finanziellen und wirtschaftlichen Verbindungen nach Israel zu kappen. Israel-Unterstützer haben antisemitische Vorfälle während der Uni-Proteste angeprangert.

Die israelische Offensive im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Durch die anschließenden israelischen Angriffe in dem Palästinensergebiet wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, inzwischen mehr als 34.900 Menschen getötet.

dja/se