USA: Arbeitgeber baut Tiny Haus-Dorf für seine Angestellten

Statt einem offenen Bürokonzept zu folgen, hat sich ein US-Arbeitgeber etwas ganz anderes einfallen lassen: Seine Angestellten arbeiten in ihren eigenen Tiny Häusern.

Ein Arbeitgeber hat seinen Angestellten ein Dorf aus Tiny Häusern gebaut.
Zwar befinden sich die Tiny Häuser nicht im Wald, sondern in einem Bürokomplex. Trotzdem hat ein Arbeitgeber seinen Angestellten ein Dorf aus Tiny Häusern gebaut. Foto: Symbolbild / gettyimages

Zur Arbeitsstelle fahren, dort aber in den eigenen vier Wänden arbeiten: Was im ersten Moment wie ein Widerspruch klingt, hat ein Arbeitgeber in den USA ermöglicht. Er hat ein Dorf aus Tiny Häusern bauen lassen, die ab sofort Büros beheimaten.

Home Office oder Büro?

Während der Coronavirus-Pandemie erlebten viele Arbeitnehmer*innen, dass zuhause im Home Office zu arbeiten, eine große Erleichterung sein kann. Dadurch sparen sie sich den Weg zur Arbeit, sie können morgens länger schlafen und nach Feierabend direkt in die Erholung starten.

Andererseits bietet es auch Vorteile, mit den Kolleg*innen an einem Ort zu arbeiten: Die Wege sind kürzer, die Kontakte können enger werden und nicht zuletzt gibt es eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben.

Virales Tiktok: Nachbarschafts-Tour

Ein Arbeitgeber aus dem US-Bundesstaat Missouri wollte offenbar die Vorteile beider Arbeitsformen verbinden: Er hat laut Boredpanda seinen Angestellten ein Dorf aus Tiny Häusern bauen lassen.

Eine Mitarbeiterin hat davon ein Video gemacht und es auf Tiktok gestellt, wo es innerhalb kurzer Zeit millionenfach geklickt wurde. Darin stellte sie unter anderem ihre „Nachbarschaft“ vor.

Mittlerweile hat sie auf Nachfrage weitere Eindrücke aus ihrem Arbeitsdorf geteilt und viele Fragen aus den Kommentaren beantwortet. So arbeite sie für eine Immobilienverwaltung und sei sehr glücklich dort, nicht zuletzt, weil ihr Arbeitgeber sehr kreativ sei und sich wirklich großzügig gegenüber allen Angestellten verhalte.

Individuelle Gestaltung: Schlösser und Scheunen

Was sich beispielsweise darin zeigt, dass die Tiny Häuser nicht standardisiert sind. Bei jedem Minigebäude handelt es sich um ein Einzelstück, das individuell an die Person, die darin arbeitet, angepasst wurde. So steht in dem Dorf beispielsweise ein rosa Schloss neben einem modernen Kubus, außerdem gibt es eine Scheune, die allen für Meetings zur Verfügung steht.

Manche der Häuser haben auch kleine angelegte Gärten. Verbunden sind sie mit angelegten Wegen, die mit Kunstrasen gesäumt sind. Darauf stehen Bänke und von der Decke hängen Hängematten – für die Pausen. Aufgestellt wurde das Dorf nicht unter freiem Himmel, sondern in einem großen Bürogebäude mit offenem Grundriss.

Die Erstellerin der viralen Videos hat auch schon eine „Roomtour“ durch ihr eigenes Tiny Haus gemacht. Das ist allerdings noch nicht eingerichtet oder dekoriert und erinnert bislang an ein recht gewöhnliches und schmuckloses Büro.

„Ich würde dort sofort anfangen“

Trotzdem drücken viele in den Kommentaren ihre Begeisterung für Idee aus. Da heißt es beispielsweise: „Ich mag, dass es sich viel mehr nach Zuhause als nach Arbeit anfühlt.“ Oder: „Ich würde nie wieder zu spät kommen.“ Und: „Ich würde dort sofort anfangen.“

Manche Bewohner*innen der Tiny Häuser bekommen sogar – unbekannterweise – Spitznamen in den Kommentaren verpasst. So schreibt jemand, dass er oder sie sich sicherlich auf Anhieb mit der „Rosa-Schloss-Lady“ verstehen würde. Aber nicht alle sind überzeugt. So gibt es auch kritische Kommentare, in denen das Dorf etwa mit der dystopischen BBC-Serie „Black Mirror“ oder dem Film „Truman Show“ verglichen wird.

Insgesamt aber überwiegen die positiven die Meinungen. Darüber freut sich auch die Erstellerin der Videos, sie schreibt: „Hoffentlich kann ich euch bald mehr zeigen.“