Vater legt Tochter an die Leine

Ein Vater legt seine Tochter an die Leine – und hat einen guten Grund dafür (Bild: Facebook)
Ein Vater legt seine Tochter an die Leine – und hat einen guten Grund dafür (Bild: Facebook)

Darf man das? Einem Kind eine Leine anlegen? Manchmal ist das der einzige Weg, meint ein bekannter Blogger und postete ein entsprechendes Foto seiner Tochter. Die Reaktionen waren gewaltig – und anders, als man es sich vorstellen würde.

“Wir waren auf dem Bauernmarkt. Keine Scham. Ich lege diesem Kind eine Leine an“, so beginnt der Eintrag von Clint Edwards auf Facebook. Seit einiger Zeit schreibt er den Daddy-Blog “No Idea What I’m Doing“ (deutsch: “Keine Ahnung, was ich hier mache“), und das Schöne daran ist: Hier werden keine Happy-Family-Klischees bedient, sondern der schräge, oft lustige und manchmal nervtötende Alltag mit einem Kleinkind beschrieben.

Man hat sie fast schon im Ohr, die schrille Stimme einer Mutter von Alvin, Leander oder Malte-Jens, die behauptet, so etwas könne man seinen Kindern doch nicht antun. Was aber, wenn man dafür ein echt gutes Argument hat?

Ohne Leine ist die Kleine nicht zu bremsen

“Sie ist ein wildes Kind und dieses Ding hat sie schon einmal von der Straße gerettet und davor, ihre Hand in eine Eiscrememaschine zu stecken – und es hat mir nebenbei meinen Verstand bewahrt“, schreibt Edwards weiter.

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Er kennt die ablehnende Haltung mancher Eltern der Leine gegenüber, und trotzdem: “Wenn ich Aspen nicht an die Leine lege, während wir in Freizeitparks, dem Zoo, einer überfüllten Mall oder auf dem Bauernmarkt sind, wird sie das verlorene Kind sein, dessen Eltern über den Lautsprecher ausgerufen werden.“

Seine Tochter sei die Art von Kind, das in den Tigerkäfig klettert, ihre Neugier sei einfach überwältigend und ihre Schnelligkeit obendrein verblüffend.

Unterstützung für den Vater

“Ein Kind an die Leine zu legen, sagt viel aus über Ihr Wissen über Elternschaft, Disziplin und unrealistische Vorstellung über Sicherheit und Sie sollten bestraft werden“, schreibt einer der fast 14.000 User, die auf den Post reagiert haben. Insgesamt aber erntet der Vater vor allem Verständnis.

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“Früher habe ich solche Dinge auch verurteilt. Dann bekam ich Kinder. Machen Sie weiter so“, lautet ein Kommentar und ein weiterer: “Ich habe drei Söhne und bei ihnen nie eine (Leine) benutzt. Aber wir leben heute in einer anderen Welt und mir ist ein Kind lieber, das mit einer Leine an einem Rucksack befestigt ist, als ein verlorenes oder entführtes.“

Für Edwards steht fest: “Irgendwann wird sie ruhiger werden, weil das bei allen Kindern so ist. Aber bis zu diesem Tag werde ich alles tun, um sie zu beschützen, auch wenn das das Tragen einer Leine bedeutet.“

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