Vaterschaftstest lässt untreue Orang-Utans auffliegen

Turbulente Zeiten bei den Orang-Utans im Zoo Basel: Ein Vaterschaftstest zeigte überraschend, dass Orang-Utan-Mutter Maja fremdgegangen war – und die kleine Padma gar nicht vom vermuteten Männchen stammt.

Der Vaterschaftstest wurde im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms im Zoo Basel durchgeführt. Das Programm soll dafür sorgen, dass möglichst nur die passenden Orang-Utan-Paare miteinander Nachwuchs zeugen. Die Sexualpartner sollten weitgehend nicht miteinander verwandt sein, um die genetische Variabilität der Nachkommen zu sichern, so der Zoo Basel über die Hintergründe.

Kontakt am Gitter

Jeweils drei Orang-Utan-Paare, bestehend aus Mutter, Vater und einem Jungtier, leben in Gruppen zusammen. Darunter auch Orang-Utan-Mutter Maja (11), Männchen Budi (14) und die kleine Padma.

Trotz dieser Familienkonstellationen haben die Tiere aber auch Kontakt zu den anderen Artgenossen – nämlich am Gitter ihres Geheges. Aus diesem Grund werden routinemäßige Vaterschaftstests durchgeführt. Den Affen wird mit einem Wattestäbchen eine Speichelprobe entnommen, die dann im Labor ausgewertet wird.

Ein solcher zeigte nun mit eindeutigem Ergebnis, dass Budi gar nicht der Vater von Padma ist – sondern der achtzehnjährige Vendel, den das Orang-Utan-Weibchen ab und zu beim Gitter getroffen hatte.

Rein biologisch gesehen ist die Vaterschaft von Vendel keine Überraschung – schließlich handelt es sich bei ihm um ein sogenanntes “Backenwülster-Männchen” (erkennbar an seinen, der Name verrät es, ausgeprägten Backenwülsten). Sie gelten als die dominanten Männchen – und die mit dem größten Erfolg beim anderen Geschlecht: Brünstige Weibchen suchen meist sie auf.
Da alle Tiere getestet werden konnten, besteht am Ergebnis kein Zweifel.