Verrückte Spendenaktion: Spielzeug-Selenskyj bringt rund 130.000 Euro für die Ukraine

Nicht der dänische Klemmbaustein-Hersteller selbst, sondern ein kleiner US-amerikanischer Spieleladen hat eine Lego-Miniatur des ukrainischen Präsidenten herausgebracht. Die war sofort ausverkauft. Alle Einnahmen wurden für Geflüchtete gespendet.

Eine Lego-Sonderanfertigung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Foto: Citizen Brick / via Reuters
Eine Lego-Sonderanfertigung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Foto: Citizen Brick / via Reuters

Es gibt nur wenige positive Aspekte, die der Krieg in der Ukraine mit sich bringt: Dazu zählen aber sicherlich die unglaublich große Hilfsbereitschaft der internationalen Zivilgesellschaft und die Solidarität zahlreicher Unternehmen. Die kappen nicht nur – teilweise rigoros – die Verbindungen nach Russland. Viele sammeln auch mit Aktionen Geld für die Ukraine.

Ein Laden, sechs Beschäftigte, große Idee

Ein etwas skurriles Beispiel hat dafür der kleine US-Spielehersteller Citizen Brick geliefert. Laut Selbstbeschreibung handelt es sich dabei um einen kleinen Laden in Chicago mit gerade sechs Angestellten, der sonderangefertigte Kleinstserien auf Basis von Legofiguren produziert und verkauft. Eine offizielle Kooperation mit Lego gibt es aber nicht.

Wie Bored Panda erklärt, bestehe die erklärte Mission Citizen Bricks sogar darin, Legoprodukte in eine Form zu bringen, die sich der dänische Spielwarenhersteller selbst nie trauen würde und die andere Klemmbaustein-Konkurrenten nicht umsetzen könnten. So bietet Citizen Brick beispielsweise ein „Bloody Prom Date“ an, eine blutüberströmte Frau im Abschlussballkleid oder einen „Green Beret“-Kämpfer, mit namensgebenden Barrett und Buschmesser.

Präsident mit Molotov-Cocktail

Kein Wunder also, dass Citizen Brick eine dazu passende Art gefunden hat, Unterstützung für die Ukraine zu zeigen: Mit einer Sonderanfertigung, die Wolodymyr Selenskyj nachempfunden ist. Der ukrainische Präsident hält dabei auch noch einen kleinen Molotov-Cocktail in der Hand. Allein dieses Detail dürfte zeigen, wie konsequent Citizen Brick die eigene Mission umsetzt und wie wenig kindergeeignet ihre Spielzeuge teilweise sind.

Es geht in erster Linie aber auch nicht darum, mit dem Lego-Selenskyj zu spielen. Stattdessen gehen alle Einnahmen, die mit der Sonderanfertigung erzielt werden, als Spende in die Ukraine. Auf Facebook hat das Unternehmen am 4. März dazu mitgeteilt: „Angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine, haben wir uns entschieden, eine Spendenaktion für ukrainische Geflüchtete auf die Beine zu stellen. Dazu haben unsere Kund:innen die Chance, ab morgen zwei Sonderanfertigungen in unserem Shop zu kaufen. Einen Molotov-Cocktail für zehn US-Dollar (umgerechnet etwa neun Euro) und eine Wolodymyr Selenskyj-Minifigur für 100 US-Dollar (rund 90 Euro). Alle Einnahmen werden gespendet.“

Rund 130.000 Euro gesammelt

Nur zwei Tage später gab Citizen Brick bereits bekannt, dass sie von dem Interesse ihrer Fans begeistert seien und mit der Erstauflage über 13.000 US-Dollar (rund 11.700 Euro) gesammelt hätten. Mittlerweile sind auch alle Figuren der zweiten Auflage verkauft worden und entsprechend hat sich auch die Spendensumme verändert: Mit der Aktion konnten insgesamt 145.388 US-Dollar gesammelt und gespendet werden – das sind umgerechnet knapp 132.000 Euro.

Das dürfte am Ende auch daran gelegen haben, dass unter anderem die offizielle Instagram-Seite der Ukraine die Aktion geteilt hat.

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