Verstappen droht Red Bull mit Abgang
Muss Red Bulls Motorsport-Chefberater Helmut Marko muss gehen? Rund um das Qualifying zum Grand Prix in Saudi-Arabien ist ein neues Gerücht im Zuge der Skandal-Affäre um Teamchef Christian Horner nach außen gedrungen.
Marko wird angeblich vorgeworfen, Informationen über die Causa Horner an die Medien durchgestochen zu haben. Es ist die neueste Wendung im Machtkampf innerhalb des Red-Bull-Konzerns, bei dem die österreichische Fraktion um Didi-Mateschitz-Erbe Mark Mateschitz im Konflikt mit den thailändischen Red Bull-Mehrheitseigentümern steht, die Horner trotz der schweren Vorwürfe übergriffigen Verhaltens gegen eine Mitarbeiterin halten wollen.
Spekulationen um die Zukunft Markos waren deshalb schon länger aufgekommen, auch er selbst stellt sie offen in Frage: „Es muss alles passen, dass ich hier noch arbeiten will“, sagt der 80-Jährige. Heißt: Bevor er freigestellt wird, tritt er selbst zurück. Es wäre das Ende einer langjährigen Erfolgsgeschichte: Mit Horner und Marko als Duo hatte auch schon Sebastian Vettel vier WM-Titel für Red Bull geholt.
Und: Geht Marko, ist auch ungewiss, ob Weltmeister Max Verstappen bleibt. Der Niederländer machte es in der offiziellen Pressekonferenz nach dem Qualifying deutlicher denn je.
Verstappen ergreift klar für Marko Partei
„Ich habe großen Respekt für Helmut“, sagte der 26-Jährige: „Was wir gemeinsam erreicht haben, geht weit zurück, und meine Loyalität ihm gegenüber ist groß. Das habe ich allen im Team immer gesagt. Er ist ein wichtiger Teil für meine Entscheidungen, auch was die Zukunft im Team betrifft. Es ist sehr wichtig, dass er im Team bleibt. Wie alle anderen auch, denn es ist eine Teamleistung.“
Ohne Marko steht trotz Verstappens Langzeitvertrag bis 2028 auch seine Zukunft im Team zur Disposition, dies ist nun eindeutig. Verstappen legte sogar noch einen drauf: „Es ist wichtig, dass wir die Schlüsselpersonen zusammenhalten. Denn wenn so eine wichtige Säule wegfällt, ist das für meine Situation nicht gut. Für mich ist klar, dass Helmut bleiben muss. Er hat dieses Team gemeinsam mit Dietrich (Mateschitz; d. Red.) vom ersten Tag an aufgebaut. Und er war immer loyal dem Team gegenüber, um sicherzustellen, dass alle ihre Positionen behalten konnten.“
Verstappen ergänzt: „Ich denke, es ist sehr wichtig, dass man diesem Mann Respekt für das zollt, was er geleistet hat. Da spielen auch die Faktoren Loyalität und Integrität eine Rolle. Es ist wichtig, dass er Teil des Teams bleibt. Auch für mich.“
Druck auf Red Bull machen offenbar auch Superdesigner Adrian Newey und seine rechte hand Pierre Waché: In Italien tauchten am Abend Gerüchte auf, dass beide abwanderungswillig seien, wenn Horner bleibt. Auch Motorhersteller Honda will laut Marko „eine klare Aussage, was wirklich passiert ist“.