Verwirrung um deutsche Biathlon-Legende
Kuriose Nachrichten von Ricco Groß - die deutsche Biathlon-Legende hat schon wieder einen neuen Job! Während der bulgarische Verband noch am Freitag die Verpflichtung des ehemaligen Weltklasse-Athleten gefeiert hatte, schlug der 53-Jährige kurzfristig einen anderen Weg ein und wird neuer Trainer am Stützpunkt Lenzerheide in der Schweiz. Das gab der Stützpunkt Ostschweiz bekannt.
Vor Ort soll sich Groß um die neu gegründete Trainingsgruppe für Junioren- und Elite-Athleten kümmern. Sieben Sportler sind demnach in der Trainingsgruppe vertreten, diese organisiert sich dabei außerhalb des Schweizer Skiverbandes. Hintergrund: Umstrukturierungen beim Verband hatte zu dieser Neuformation geführt.
„Als Biathlontrainer ist es mein Ziel, Athleten besser zu machen. Ich möchte die Talente zurück in den Weltcup bringen oder auf Junioren-Groß-Events vorbereiten, so dass sie ihr volles Potenzial abrufen können“, wird der neunmalige Weltmeister zitiert. „Für uns ist der Anspruch, eine starke zweite Reihe aufzubauen und das im Hinblick der WM 2025 und den Olympischen Spielen 2026.“
Und weiter: „Ich freue mich nach den Jahren im Ausland wieder auf Deutsch zu coachen!“
Groß sollte bulgarische Biathleten betreuen
Der Einstieg bei den Eidgenossen kommt sehr überraschend, denn im gleichen Zuge beendet der Ex-Sportler auch sein Engagement in Bulgarien schon nach fünf Tagen wieder. Der Verband bestätigte am Mittwoch die Trennung von dem 53-Jährigen, der eigentlich das bulgarische Biathlon-Team im kommenden Winter übernehmen, und einen Vertrag bis zu Olympia 2026 in Mailand und Cortina d‘Ampezzo bekommen sollte.
Noch am Freitag hatte sich der Verband mit Lobes-Hymnen für die deutsche Biathlon-Ikone überschlagen, sprach von einer „lebenden Legende des Sports“. Dann folgte das schnelle Aus für den Olympiasieger. Wie chiemgau.24 vermeldet, soll es keine klare Begründung für die Trennung gegeben haben.
Große Erfolge zu seiner aktiven Zeit
Groß war bis zum Ende der abgelaufenen Saison als Trainer der slowenischen Biathlon-Nationalmannschaft tätig. Sein Vertrag wurde im März aber überraschend nicht verlängert.
Während seiner aktiven Zeit gewann Groß bei Olympischen Winterspielen mit der deutschen Biathlonstaffel zwischen 1992 und 1998 dreimal in Folge sowie 2006 Gold, in Einzelrennen gewann er zwei Silber- und eine Bronzemedaille. Damit ist Ricco Groß neben Sven Fischer der erfolgreichste männliche deutsche Athlet bei Olympischen Winterspielen. Weiterhin wurde er insgesamt neunmal Weltmeister, davon fünfmal mit deutschen Staffeln.
Anschließend wechselte er ins Trainerlager. Vor seinem Aus beim slowenischen Verband war der Wahl-Ruhpoldinger auch schon im deutschen Verband bei den Frauen in Verantwortung gewesen, dazu in Russland und in Österreich.