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"Narco Cultura" - Songs über Drogen, Mord und das große Geld

Mit dem Einfluss des mörderischen Drogenkriegs auf die mexikanische Gesellschaft befasst sich die Dokumentation “Narco Cultura”. Regisseur Shaul Schwarz begleitet den mexikanischen Sänger Egar Quintero, der mit seiner Band Lobeshymnen auf die Kartellbosse singt. Narcocorridos heißen die Songs über Mord, Totschlag und das große Geld. Ein beliebtes und einträgliches Musikgenre. Der in Israel geborene und in den USA lebende Regisseur Shaul Schwarz entdeckte die Narco-Kultur als Fotoreporter im mexikanischen Grenzgebiet. “Eines Tages, als ich für eine Berichterstattung über Drogenmorde in Tijuana war, fuhr ich bis nach Riverside und sah ich zum ersten Mal Edgar Quintero. Es stand da mit einem Gewehr in der Hand und die Leute tanzten und sangen diese unglaublichen Texte. Mir wurde klar, dass dieses Thema unbedingt behandelt werden musste, eine Analyse, wie es so weit kommen konnte, das war der Ausgangspunkt für diesen Film.” “Dieser Film dokumentiert die Wirklichkeit zweier Welten, die der Musik und die der Gewalt. Shaul Schwarz ist es ausdrucksvolle Weise gelungen, beide Welten miteinander zu verknüpfen”, sagt Edgar Quintero. Der Film zeigt den grellen Glanz der Narco-Kultur, aber auch die Kehrseite der Medaille, den brutalen Alltag der Ermittler und die Opfer des erbarmungslosen Drogenkriegs. Shaul Schwarz: “Ich habe als Fotoreporter über viele Konflikte und Kriege berichtet, und dieser erschien mir überaus interessant. Natürlich war das gefährlich, weil wir direkt an der Front waren. Wir wollten keine Interviews mit Experten, sondern die Wirklichkeit so zeigen, wie ist.” Quintero komponiert Mafiahymnen für die Drogenbosse auf Bestellung. Dennoch sagt er: “Ich glorifiziere die Drogenkartelle nicht, ich beschreibe nur Gesellschaft, in der wir leben.” “Narco Cultura” war auf vielen Festivals zu sehen, unter anderem in Sundance und auf der Berlinale, und kommt nun die US-amerikanischen Kinos.