Präsidentenwahl in Algerien überschattet von Unruhen

Bei der Präsidentenwahl in Algerien ist es vereinzelt zu Krawallen und Protesten gegen Amtsinhaber und Favorit Abdelaziz Bouteflika gekommen. In zwei Dörfern östlich der Hauptstadt Algier lieferten sich Polizei und Jugendliche, die die Abstimmung stören wollten, Auseinandersetzungen. Ein Demonstrant erklärte, dass sie keinen der Kandidaten unterstützen, weder Bouteflika noch seinen Herausforderer Benflis. Sie hätten genug von diesem System und den Behörden. In dieser Region, die als Hochburg der Opposition gilt, folgten viele Menschen dem Boykottaufruf. Mehrere Wahlurnen wurden angezündet. Ein Mann klagte: “Die Menschen lehnen diese Wahlen ab. Es ist keine Wahl, es ist ein Witz.” Schon vor dem Urnengang galt als sicher, dass Präsident Bouteflika eine vierte Amtszeit antreten wird. Der von einem Schlaganfall geschwächte 77-Jährige ist Kritikern zufolge nur eine Marionette. Seine Anhänger sehen ihn als Garanten für Sicherheit und Stabilität. Gegenkandidat Ali Benflis fürchtet Wahlbetrug. Beobachter rechnen frühestens an diesem Freitag mit ersten Hochrechnungen.