Viel Spaß in Mainz, liebe Bayern!

Auf anstrengende Gegner haben die Bayern, das war in der ersten Bundesliga-Woche ganz hervorragend zu sehen, noch gar keine Lust.

Wenn die Gegenüber begannen, die Bayern zu nerven, ihnen auf die Füße steigen, keine Zentimeter Platz ließen schon bei der Ballannahme, sie schon am eigenen Strafraum hoch anliefen, wurde es dem Tabellenführer zu anstrengend.

Das war in der zweiten Halbzeit in Leipzig so, das war eine Stunde gegen Köln so, das war auch gegen Frankfurt wieder so, nach der Pause. Immer das gleiche.

In den Arbeitsmodus zu schalten, das hat der Tabellenführer nach der langen Pause mit den schönen Reisen in die Sonne, erst der lange Urlaub, dann noch mal ins Luxus-Trainingslager nach Katar, noch nicht geschafft. Mentalitätslage: wird schon reichen, irgendwie.

Das sind die Szenarien für Bayern vs. Mainz

Viel Spaß in Mainz, liebe Bayern! (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Wenn Mittwoch das Pokalachtelfinale beim Liga-Elften angepfiffen wird, gibt es zwei Szenarien.

Nummer eins: Pünktlich zum ersten K.o.-Spiel des Jahres haben die Bayern, frisch verstärkt durch ManCity-Star Joao Cancelo, es begriffen und beginnen damit, Fußball nicht nur zu spielen, sondern zunächst mal wieder zu arbeiten! (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Wenn der Wille und die Berufsauffassung eines Joshua Kimmich, alles geben bis zum Umfallen, auf die anderen übergreift, von der ersten Minute bis zur deutlichen Führung, dann sind sie wieder in ihrer eigenen Liga und nicht zu schlagen, zumindest national.

Nummer zwei, und nach aktuellem Stand zumindest genauso wahrscheinlich: Die extrem engagierten, glühend heißen und vom seltenen Flutlicht-Erlebnis zusätzlich angetriebenen Mainzer schaffen es, die eher so semi-motivierten Bayern (kalt draußen, Sofa wäre jetzt auch schön und zu gewinnen gibt‘s ja irgendwie auch nichts), so richtig zu strapazieren und über den Grad der Verträglichkeit anzustrengen. Auf die Nerven zu gehen, und zwar mächtig.

Mainz findet zurück in die Erfolgsspur

Mainz 05 hat sich pünktlich zum vermeintlichen Saisonhighlight wieder so richtig gefunden. In der Geschäftsstelle ist der Glaube daran zurück, dass sie jeden schlagen können, wenn sie ihre Stärken auf den Platz bringen. In der Mannschaft sowieso. Auch die Bayern, glauben sie, sind jetzt zu knacken.

In Stuttgart war es schon gut (1:1), gegen Dortmund dann bitter und unglücklich mit dem 1:2 in der Nachspielzeit. Gegen Bochum platzte der Knoten, 3:0 nach weniger als einer halben Stunde, 5:2 am Ende. Karim Onisowo, der dreimal traf, scheint in der Kombi mit dem neuen Riesen in der Sturmmitte, Ludovic Ajorque misst 1,97 Meter und kam für 6 Millionen Euro aus Straßburg, noch gefährlicher zu sein. Ajorque wird Mainz viel Spaß machen.

Und, ganz wichtig, dass sie es können, auch gegen die Bayern, haben die Mainzer längst bewiesen: Die letzten zwei Bundesliga-Heimspiele, 2021 und 2022, entschieden sie für sich (2:1 und 3:1). Die Mannschaft von Julian Nagelsmann sollte demnach unbedingt gewarnt sein.

Und nicht genervt ... (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)