"Viele meiner Schüler sind tot" - eine Lehrerin aus Gaza berichtet vom Krieg
Im Gazastreifen gestaltet sich die Lage auch für Lehrende und Schüler zunehmend schwierig. Seit Beginn der Angriffe nach dem blutigen Überfall der Hamas auf israelische Gebiete sind die Schulen im Gazastreifen zu Zufluchtsorten geworden.
Nach jüngsten Angaben der Lehrergewerkschaft Education International sind seit Anfang Oktober 130 Lehrkräfte im Gazastreifen ums Leben gekommen.
"Viele meiner Schüler sind tot"
Die Lehrerin Umm Osama Tabsh berichtet:
"Ich fühle mich wie in einem bösen Traum. Wie konnte es passieren, dass ich jetzt in dem Klassenraum lebe, in den ich jeden Morgen so gern kam, und in dem ich mit meinen Schülern eine so gute Zeit hatte?"
Zusammen mit Freunden und ihrer Familie hat sie in einem der Klassenräume Schutz gefunden.
"Heute bin ich den 31. Tag in Folge hier in der Schule. Ich lebe nun hier, weil die Schule zu einem Zufluchtsort für Vertriebene in Gaza geworden ist, und weil ich viele meiner Schüler verloren habe. Sie wurden durch israelische Luftangriffe getötet", so Umm Osama Tabsh weiter.
Wer überlebt, wird die Ereignisse dieses Krieges wohl ein Leben lang nicht vergessen können.
“Meine Brüder und ich wollten gerade zu Schule gehen als der Krieg begann und das Bomben. Die Geschosse kamen von überall. Meine ganze Familie lebt jetzt mit mir hier in der Schule", sagt Amjad Nassar, der in der Schule Zuflucht gefunden hat.
"Das Leben ist hart"
"Ich bin jeden Tag hergekommen, um zu lesen und mit den Lehrer zu lernen. Jetzt ist dieser Ort meine Rettung, aber ohne Strom oder Wasser. Das leben ist hart", so der Schüler Osama Tabsh.
Laut der radikalislamischen Hamas sind seit Kriegsbeginn im Gazastreifen mehr als 4400 Kinder ums Leben gekommen. Auch auf israelischer Seite wurden Kinder getötet - oder zusammen mit mehr als 200 anderen Personen in den Gazastreifen verschleppt.