Virales Video: Macron erntet für kleine Geste im TV heftige Kritik

Ist Emmanuel Macron wirklich ein "Präsident der Reichen"? Dass er mitten in einem TV-Interview diskret seine vermeintlich teure Armbanduhr abnahm, hat diesen Eindruck in den Augen vieler nur noch unterstrichen - und ihm viel Kritik eingebracht.

Ein diskreter Handgriff war es, als Emmanuel Macron während eines Fernsehinterviews seine Uhr abnahm. Doch in Zeiten, in denen der französische Präsident wegen seiner Rentenreform in der Kritik steht, bleibt keine noch so kleine Geste unbemerkt - oder unkommentiert.

In dem Interview-Schnipsel, der auf Social Media prompt viral ging, ist zu sehen, wie Macrons Uhr hörbar auf den Tisch schlägt, währen dieser gestikuliert. Daraufhin verschwinden seine Hände kurz unter dem Tisch. Als sie wieder hochkommen, ist die Uhr von seinem Handgelenk verschwunden und der Ärmel verrutscht.

Die Uhr habe durch das hörbare Geräusch gestört, weswegen Macron sie habe abnehmen müssen, wie seine Sprecher der Zeitung L'Indepedant sagten.

"Dieser Mann ist ein Witz": Heftige Kritik aus der Opposition

Politische Gegner Macrons interpretieren den Clip anders: Macron sei erst mitten im Gespräch eingefallen sei, dass eine teure Luxusuhr wohl kein angemessenes Zeichen ist, während die Stimmung im Land angesichts des von 62 auf 64 Jahre angehobene Rentenalter zu kippen droht. Für viele ist dies ein eindeutiges Zeichen, dass der Präsident den Bezug zum Normalbürger verloren hat.

Clémence Guetté von der oppositionellen linken Partei La France Insoumise schrieb auf Twitter, dass "das letzte Bild" von Macron, während er von der großartigen Kaufkraft von Mindestlohnempfängern spricht, sei, wie "er seine schöne Luxusuhr abnimmt. Dieser Mann ist ein Witz."

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Ihre Parteikollegin Farida Amrani kommentierte: "Der Präsident der Reichen hat seinem Namen noch nie so viel Ehre gemacht." Florian Philippot von der rechten Partei Les Patriotes wollte wissen: "Wie viel hat sie gekostet?"

Luxusteil oder normale Uhr?

Diese Frage treibt ebenfalls viele um. Auf Social Media machte eine Zahl schnell die Runde: 80.000 Euro soll die Uhr wert sein. Doch auch das dementierte der Élysée Palast gegenüber L'Indepedant: "Offensichtlich" koste die Uhr nicht so viel.

Sie stamme von der Marke Bell & Ross, deren Preisspanne öffentlich zugänglich sei. Französischen Medien zufolge liegt diese zwischen 1600 und 2400 Euro.

Die Rentenreform, die ohne Schlussabstimmung durchgesetzt wurde, sorgt schon seit einigen Wochen für Unruhen im Land, die sich in den vergangenen Tagen in teils gewaltsamen Protesten entladen haben. Ein großer Teil der Wut richtet sich mittlerweile gegen Präsident Macron selbst.

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