"Ich war wie gelähmt": Kida Khodr Ramadan packt in Krömer-Podcast über Therapie aus

Schauspieler Kida Khodr Ramadan war in Kurt Krömers Podcast zu Gast und sprach über seine Therapie: "Hätte ich das mal vor 25 Jahren gemacht, wäre ich vielleicht ein anderer Mensch geworden." (Bild: 2023 Getty Images/Sebastian Reuter)
Schauspieler Kida Khodr Ramadan war in Kurt Krömers Podcast zu Gast und sprach über seine Therapie: "Hätte ich das mal vor 25 Jahren gemacht, wäre ich vielleicht ein anderer Mensch geworden." (Bild: 2023 Getty Images/Sebastian Reuter)

Ehrliche Worte von Kida Khodr Ramadan: Der "4 Blocks"-Star war zu Gast in Kurt Krömers Podcast "Feelings" und sprach zum ersten Mal über seine Therapie. "Ich konnte mich nicht mehr bewegen", gestand er in der Folge.

"Ich bin überarbeitet und habe erkannt, dass ich nicht mehr der Mensch bin, der ich sein möchte", verkündete Kida Khodr Ramadan letzten Sommer auf Instagram. Er wolle sich vorübergehend aus der Öffentlichkeit zurückziehen, weil er "Menschen, Situationen und Gefühle nicht mehr richtig wahrgenommen" habe.

Nun blickte der 47-Jährige zurück und schlug nachdenkliche Töne an. Der Schauspieler ist in der aktuellen Folge des "Feelings"-Podcast von Kurt Krömer zu hören und spricht dort zum ersten Mal offen über seine Therapie. "Ich hatte auch einen kleinen Burn-out, wenn ich ehrlich bin. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich war echt wie gelähmt. Ich kam vom Dreh und konnte mich nicht mehr bewegen", verriet Ramadan.

In seiner neuen Serie "Testo" spielt Kida Khodr Ramadan den Räuber Keko, der mit seinen Freunden eine Bank überfallen will. Start der Serie ist am 2. Februar im Ersten. (Bild: ARD Degeto / Marco Fischer)
In seiner neuen Serie "Testo" spielt Kida Khodr Ramadan den Räuber Keko, der mit seinen Freunden eine Bank überfallen will. Start der Serie ist am 2. Februar im Ersten. (Bild: ARD Degeto / Marco Fischer)

Therapie war für Kida Khodr Ramadan "das Schlimmste"

"Wenn du in meiner Kultur zur Therapie gehst, wirst du gleich als krank abgestempelt, bist schwach, leicht, blöd", fuhr er fort. Der 46-Jährige wurde 1976 in Beirut geboren. "Hätte ich das mal vor 25 Jahren gemacht, wäre ich vielleicht ein anderer Mensch geworden", zeigte sich Ramadan nachdenklich. Im Podcast ging der Schauspieler genauer auf seine Therapiesitzungen ein, zu denen er wöchentlich geht: "Wenn ich montags aus meiner Therapie komme, bin ich der glücklichste Mensch der Welt." Zudem findet er, man sollte in den Schulen einführen, "dass die Kinder einmal die Woche einen Therapeuten haben".

Krömer, der selbst wöchentlich zur Therapie geht, erklärte, dass er damals in der Klinik Angst hatte, ihm würde die "als Künstler berühmte Vollmeise, um spielen zu können, durch die Therapie weggenommen" werden. Auf die Frage, ob es dem Schauspieler auch so ergangen sei, gestand Ramadan: "Ich schwöre dir, Kurt, das habe ich noch nie jemandem erzählt. Ich war in Therapie - es war für mich das Schlimmste. Ich war weg, ganz alleine. Ich habe ohne Sch*iß geweint."

Es waren Freunde und Kollegen wie Frederick Lau, die Ramadan Mut zusprachen. "Es hat mich so abgef*ckt, dass ich so lost war. Ich hatte keinen Stand mehr", erinnerte er sich, "auf einmal warst du jemand, der angehimmelt und vergöttert wird, du bist der King, sondern du musst dich selber retten. Du musst selber wieder zu dir finden." Bei ihm sei "hochgradig ADHS" festgestellt worden. Ramadan: "Das kommt alles daher. Du bombst die Leute mit Wörtern tot, und wenn du siehst, der andere kann nicht mehr, atmest du durch, fertig, und nach zehn Minuten: 'Sorry, tut mir leid.'"

Neue Serie "Testo" mit und von Kida Khodr Ramadan startet

Aktuell hat Kida Khodr Ramadan Probleme mit dem Gesetz. 2022 wurde der Schauspieler wegen mehrfachen Autofahrens ohne Führerschein zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Laut der Staatsanwaltschaft wehrt sich Ramadan dagegen, die Gefängnisstrafe abzusitzen und reichte deshalb einen Antrag auf Strafaufschub ein.

Das Amtsgericht Tiergarten hatte die Strafe eigentlich zur Bewährung ausgesetzt, die danach widerrufen wurde. Grund dafür war, dass der Schauspieler zusätzlich 20.000 Euro an wohltätige Einrichtungen zahlen sollte. Zu dem anvisierten Zeitpunkt sei der Betrag aber nicht gezahlt worden, teilte das Gericht mit. Des Weiteren erklärte die Staatsanwaltschaft, dass Ramadan und sein Anwalt nun erreichen möchten, dass der Widerruf der Bewährung aufgehoben wird.

Trotz dieser Negativschlagzeilen gibt es eine gute Nachricht für Fans des Schauspielers: Am 2. Februar startet seine neue Serie "Testo" in der ARD Mediathek. Im experimentellen Thrillerformat fungierte er nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als Co-Regisseur und Co-Autor. In seiner Rolle als Keko plant er mit seinen Freunden einen Banküberfall. Weitere Darsteller sind Frederick Lau, Stipe Erceg, Veysel Gelin und Ruby O. Fee. Alle sieben Episoden werden am Freitag, 2. Februar, ab 22.20 Uhr an einem Stück im Ersten ausgestrahlt.