Warum man im Supermarkt immer einen Einkaufswagen nutzen sollte

Ansonsten kann man schnell zum Ladendieb werden

Im Supermarkt sollte auf alle Fälle immer ein Einkaufswagen genutzt werden, ganz gleich, wie wenige Sachen man kaufen möchte. (Symbolbild: Getty Images)
Im Supermarkt sollte auf alle Fälle immer ein Einkaufswagen genutzt werden, ganz gleich, wie wenige Sachen man kaufen möchte. (Symbolbild: Getty Images)

Jeder von uns wird diese Situation selbst schon mal erlebt haben. Man braucht nur ein paar wenige Dinge, huscht schnell in den Supermarkt, um sie zu besorgen und denkt sich: "Für die drei Sachen brauche ich keinen Einkaufswagen, ich hab ja eine Tasche dabei."

Für dem Kunden scheint dies durchaus ein logischer Gedanke zu sein, Supermarktmitarbeiter sehen dies aber anders.

Filialleiter klärt auf: Ohne Einkaufswagen kann man zum Ladendieb werden

Auf TikTok erklärt ein Lidl-Filialleiter, warum man beim Einkauf immer einen Einkaufswagen nutzen sollte, ganz egal, wie wenige Produkte man kaufen möchte. Damit wollen die Supermarktmitarbeiter die Kunden nicht etwa ärgern, sondern vielmehr davor schützen, ungewollt zum Ladendieb zu werden.

Juristisch gesehen gilt es nach §242 des Strafgesetzbuches nämlich als Diebstahl, wenn man eine fremde bewegliche Sache entwendet, so der Lidl-Mitarbeiter in seinem Video.

Steckt sich nun ein Kunde ein Produkt in seine private Tasche, Rucksack oder Jackentasche, hat der Produktinhaber, in diesem Fall der Supermarkt, keinen direkten Zugriff oder Blick mehr auf die Ware und verliert dadurch die tatsächliche Sachherrschaft über das Produkt.

Bis zum Bezahlen ist die Ware im Besitz des Supermarktes

Steckt man sich beispielsweise einen Apfel oder einen Lippenstift in die Jackentasche, kann dies objektiv bereits als Diebstahl gewertet werden, denn bis zum Bezahlen der Ware handelt es sich bei einem Produkt noch um den Besitz des Supermarktes.

Zwar drücken die Supermarkt-Mitarbeiter in den allermeisten Fälle ein Auge zu, wenn an der Kasse alle Produkte auf das Warenband gelegt werden, ein Garantie dafür gibt es allerdings nicht. "Es wird oft kulant damit umgegangen und nicht geahndet", heißt es im TikTok-Clip.

Anzahl der polizeilich erfassten Fälle von Ladendiebstählen in Deutschland von 2011 bis 2022. (Quelle: Bundeskriminalamt)
Anzahl der polizeilich erfassten Fälle von Ladendiebstählen in Deutschland von 2011 bis 2022. (Quelle: Bundeskriminalamt)

Kulanz hin oder her: Steckt man sich als Kunde beim Einkaufen etwas in die mitgebrachte Tasche, bewegt man sich in einer rechtlichen Verbotszone. "Ihr dürft theoretisch nicht in euren privaten Handtaschen oder Rucksäcken Lebensmittel zur Kasse transportieren", so der Lidl-Filialleiter, der für Kunden folgenden Rat parat hat: "Holt euch immer einen Einkaufswagen, um solchen Missverständnissen aus dem Weg zu gehen."

Taschen und Rucksäcke sind tabu, privater Einkaufskorb ist erlaubt

Während private Taschen und Rücksäcke also tabu sind, ist ein eigener Einkaufskorb durchaus legitim, denn dieser gewährt von oben eine Sicht auf die darin liegenden Waren, wie es auch bei einem Einkaufswagen der Fall wäre.

Wer also im Supermarkt keinen Stress wegen eines möglichen Vorwurfs des Ladendiebstahls haben möchte, der sollte einfach zum bereitgestellten Einkaufswagen greifen, auch wenn es nur drei oder vier Dinge sind, die man kaufen möchte.