Was sind mehrwertige Alkohole - alles, was man wissen muss

Wer die Zutatenlisten von Lebensmitteln studiert, stößt of auf den Begriff
Wer die Zutatenlisten von Lebensmitteln studiert, stößt oft auf den Begriff "Mehrwertige Alkohole". (Symbolbild: Getty Images)

In Zutatenlisten von Lebensmitteln findet sich oft die Angabe "mehrwertige Alkohole". Doch der Name täuscht. Mit Trinkalkohol hat der Zusatzstoff nichts zu tun. Wofür er gut ist und warum man ihn nicht übermäßig verzehren sollte, erfährt man hier.

Wer sich die Zutatenlisten von verarbeiteten Lebensmitteln anschaut, kann schon mal ins Grübeln geraten. Oft finden sich dort eine ganze Reihe von Begriffen und Abkürzungen, mit denen die meisten Verbraucher auf Anhieb erst einmal nichts anfangen können.

Ist auf einem Lebensmittel die Angabe "mehrwertige Alkohole" zu finden, fühlen sich sicher nicht nur Schwangere oft verunsichert. Viele Menschen wollen oder müssen auf Alkohol verzichten und bei Kindern hat Alkohol schon gar nichts auf dem Speiseplan zu suchen.

Keine berauschende Wirkung

Doch keine Sorge, es gibt Entwarnung – mehrwertige Alkohole haben nichts mit Ethylakohol, auch Trinkalkohol genannt, zu tun, der sich in alkoholischen Getränken findet. Mehrwertige Alkohole sind sogenannte Zuckeraustauschstoffe und haben keine berauschende Wirkung. Die Bezeichnung rührt lediglich daher, weil sich Ethylalkohol und Zuckeralkohole vom chemischen Aufbau her ähneln, wie Lebensmittel Klarheit erklärt.

Was Zuckeraustauschstoffe von Haushaltszucker unterscheidet

Mehrwertige Alkohole werden in der Lebensmittelproduktion meist eingesetzt, wenn auf Zucker verzichtet und Kalorien eingespart werden sollen. Es gibt verschiedene Arten, die durchschnittlich mit 240 Kalorien pro 100 Gramm zu Buche schlagen. Zum Vergleich: Herkömmlicher Haushaltszucker bringt es mit 400 Kalorien pro 100 Gramm fast auf das Doppelte. Eine Ausnahme bildet der Zuckeraustauschstoff Erythrit, der gar keine Kalorien hat.

Zudem haben Zuckeraustauschstoffe noch einen weiteren Vorteil: Trotz ihrer Süße schaden sie nicht den Zähnen.

Begriffe für mehrwertige Alkohole

Laut Europäischer Union ist die Angabe von mehrwertigen Alkoholen im Zuge der Nährwertdeklaration ist freiwillig. Auf Verpackungen von Lebensmitteln, die mehrwertige Alkohole enthalten, muss aber der Hinweis "Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken" zu finden sein. Zu den Zuckeralkoholen, die bei der Lebensmittelproduktion verwendet werden, gehören folgende Arten: Sorbit (E 420), Mannit (E 421), Isomalt (E 953), Maltit (E 965), Lactit (E 966), Xylit (E 967), Erythrit (E 968) und Polyglycitolsirup (E 964).

Silberlöffel mit Erythrit
Erythrit gehört zu den mehrwertigen Alkoholen (Symbolbild: Getty Images)

Wie gesund sind mehrwertige Alkohole?

Mehrwertige Alkohole sind sowohl für Kinder als auch trockene Alkoholiker unbedenklich, so Lebensmittel Klarheit. Laut dem Portal der Verbraucherzentrale wirken sie auch "kaum oder gar nicht Karies-fördernd" und haben nur einen geringen oder keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Diabetiker sollten dennoch vorsichtig sein, da mehrwertige Alkohole zwar keinen Zucker, aber Kohlenhydrate enthalten, die berechnet werden müssen, wie Diabetiker Info erklärt.

In großen Mengen verzehrt, können Zuckeraustauschstoffe abführend wirken, entsprechende Hinweise sind deshalb – wie bereits erwähnt – auf Verpackungen verpflichtend.

In diesen Lebensmitteln sind mehrwertige Alkohole zu finden

Mehrwertige Alkohole werden überwiegend zum Süßen aber auch als Feuchthalte- oder Trennmittel bei der Lebensmittelproduktion eingesetzt. Bei Konfekt, Keksen und anderem Gebäck werden sie als Feuchthaltemittel verwendet.

Als Zuckerersatz sind mehrwertige Alkohole in Joghurts, Desserts, Müsliriegeln, Konfitüren, Kaugummis, Süßigkeiten, Backwaren und vielem mehr zu finden.