"Der weiße Hai"-Star sorgt mit trans-feindlichen Aussagen für Kino-Eklat

Richard Dreyfuss hält mit kontroversenen politischen und gesellschaftlichen Ansichten nicht hinter dem Berg. Jetzt sorgte der Schauspieler für einen Eklat. (Bild: 2023 Getty Images/Leon Bennett)
Richard Dreyfuss hält mit kontroversenen politischen und gesellschaftlichen Ansichten nicht hinter dem Berg. Jetzt sorgte der Schauspieler für einen Eklat. (Bild: 2023 Getty Images/Leon Bennett)

Besucher sollen ihn angeschrien und zu Dutzenden den Saal verlassen haben: US-Schauspieler Richard Dreyfuss hat bei einer Retrospektive von "Der weiße Hai" mit provokanten Aussagen für einen Eklat gesorgt. Die Veranstalter baten öffentlich um Entschuldigung.

Richard Dreyfuss, Star aus "Der weiße Hai", hat bei einer Retrospektive des Filmklassikers aus dem Jahr 1975 für einen Eklat gesorgt. Eine Aufführung des Horror-Thrillers von Regisseur Steven Spielberg in Beverly, Massachusetts, nutzte der Schauspieler Berichten zufolge für einen verbalen Rundumschlag gegen Trans-Personen, Barbra Streisand, die MeToo-Bewegung sowie Frauen im Allgemeinen.

Laut einer Augenzeugin, die sich dem "Boston Globe" anvertraute, habe Dreyfuss unter anderem behauptet, dass Eltern, die ihren Kindern eine geschlechtliche Transition erlauben, schlechte Eltern seien. Schließlich könnten diese Kinder eines Tages ihre Meinung ändern. Laut "The Hollywood Reporter" fiel der Satz: "Wir sollten nicht auf Zehnjährige hören, die sagen, dass sie lieber ein Junge anstatt eines Mädchens sein wollen."

"Abscheulich, entmenschlichend und widerlich"

Ein weiterer Augenzeuge berichtet von schockierten Reaktionen der Kinobesucherinnen und Besucher. "Es war wie eine Explosion. Die Leute haben Dreyfuss angeschrien." Dutzende Menschen hätten den Saal verlassen, wie auch "Variety" meldet. In den sozialen Medien wurden die Äußerungen des Schauspielers als "abscheulich, entmenschlichend und widerlich gegenüber trans Jugendlichen, LGBTQ+ Personen, Frauen und Überlebenden sexueller Gewalt" bezeichnet.

J. Casey Soward, der Geschäftsführer des Cabot-Filmtheaters, in dem sich der Eklat zutrug, entschuldigte sich für das provokante Auftreten des Stargasts. "Wir bedauern, dass eine Veranstaltung, die als Feier eines ikonischen Films gedacht war, zu einer Plattform für politische Ansichten wurde. Wir übernehmen die Verantwortung für das Versäumnis, die Richtung des Gesprächs nicht vorhergesehen zu haben und das Unbehagen, das vielen Besuchern bereitet wurde."

Veranstalter entschuldigt sich bei Kino-Gästen

Das Cabot schickte zudem eine E-Mail an die Ticketkäuferinnen und -käufer der Veranstaltung und entschuldigte sich für die als "beleidigend und belastend" empfundenen Kommentare. Darin heißt es: "Wir bedauern zutiefst, dass die Kommentare von Herrn Dreyfuss während der Veranstaltung nicht mit unseren Werten der Inklusivität und des Respekts übereinstimmten. Wir verstehen, dass seine Bemerkungen viele Mitglieder unserer Gemeinschaft belastet und beleidigt haben, und entschuldigen uns aufrichtig."

Richard Dreyfuss, der in "Der weiße Hai" den Forscher Matt Hooper vom Ozeanografischen Institut spielt, war laut US-Medien über das Wochenende nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Der Oscar-Preisträger (für "Der Untermieter", 1978) hatte sich schon in der Vergangenheit kontrovers zu Themen wie Diversity-Anforderungen bei den Academy Awards und der Verwendung von Blackfacing eingelassen. 2022 erschien sein Buch "One Thought Scares Me ..." über vermeintliche Versäumnisse bei der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen.