Wellinger Siebter - Kraft stürzt ab
Skispringer Andreas Wellinger hat in Lake Placid das Podium deutlich verpasst, in einer Windlotterie aber noch unverhofft Punkte im Kampf um den Gesamtweltcup gutgemacht. Sechs Tage nach seinem Sieg beim Heimspiel in Willingen musste sich der zweimalige Olympiasieger aus Ruhpolding beim Überraschungssieg des Slowenen Lovro Kos auf der Olympia-Anlage von 1980 mit Platz sieben begnügen.
"Meine Sprünge waren weder mit viel Leichtigkeit noch mit dem richtigen Rhythmus, das kann ich besser", sagte Wellinger in der ARD.
Weltcup-Spitzenreiter Stefan Kraft aus Österreich, der in Lake Placid nach dem ersten Durchgang führte und vor seinem siebten Saisonsieg stand, wurde nach dem Absprung von einer Böe erwischt, landete danach sehr früh und fiel bis auf Platz 24 zurück.
Bei seinem ersten Weltcupsieg lag Kos nach Sprüngen auf 123,5 und 125,0 m (278,9 Punkte) hauchdünn vor dem japanischen Tourneegewinner Ryoyu Kobayashi (278,1) und Norwegens Olympiasieger Marius Lindvik (277,8). Kraft hätten im zweiten Durchgang rund 119 m zum Sieg gereicht - er kam nicht über 104,5 m hinaus.
Wellinger (270,5/12,0+121,5) fehlten nach zwei mäßigen Durchgängen rund vier Meter zum Podest. Im Gesamtweltcup rückte er mit nun 987 Punkten näher an Kraft (1136) heran, Kobayashi (976) ist Dritter. Für einen Sieg gibt es 100 Punkte, noch stehen stolze 15 Einzelspringen aus.
Als überraschend zweitbester Deutscher kam Felix Hoffmann (Goldlauter) auf Platz elf und fuhr damit sein mit Abstand bestes Karriere-Ergebnis ein (bislang Rang 27). Karl Geiger belegte Rang zwölf, Philipp Raimund (beide Oberstdorf) kam auf Platz 16, Pius Paschke (Kiefersfelden) wurde nur 25. Stephan Leyhe (Willingen) verpasste als 33. das Finale der besten 30.
Am Samstagabend (23.00 Uhr MEZ) steht in Lake Placid noch ein Super-Team-Wettbewerb an. Am Sonntag (15.15 Uhr MEZ) wird ein weiteres Einzelspringen ausgetragen.