Fliegt Wellinger noch zur Medaille?

Fliegt Wellinger noch zur Medaille?
Fliegt Wellinger noch zur Medaille?

Vorhang auf für die Könige der Lüfte! Am Wochenende steht im österreichischen Bad Mitterndorf die Skiflug-WM an. Und Deutschlands formstärkster Springer Andreas Wellinger hat große Ziele.

Wie schon bei der Vierschanzentournee will Wellinger auf das Podest - und im Idealfall sogar Gold holen. „Wir haben bei der WM noch einmal 100 Meter mehr Flug als zuletzt. Da kann ich meine Stärken ausspielen, wenn ich auch im hohen Weitenbereich einen sauberen Telemark setze. Wenn mir das gelingt, ist alles möglich“, sagt der seit Wochen starke Wellinger. Acht Podestplätze hat der 28-Jährige in diesem Winter schon geholt, bei der jüngsten Polen-Tour sammelte er in der Summe aller elf Sprünge sogar mehr Punkte als der überragende Österreicher Stefan Kraft.

Nach Tag eins: Wellinger hat Medaille im Blick

Nach dem ersten Tag der Skiflug-WM am Kulm hat der Mitfavorit aus Ruhpolding als Vierter eine Medaille noch im Blick. Das insgeheim erhoffte Gold machen aber wohl der führende Slowene Timi Zajc und der Österreicher Stefan Kraft unter sich aus.

„Es fehlt nicht viel, es ist echt nah dran. Leider war es heute nicht die ganz feine Klinge, aber ich habe es in der Hand“, sagte Wellinger im ZDF. Der Weltcup-Gesamtzweite segelte in den ersten beiden von vier Durchgängen am Kulm auf 222,0 und 218,5 m. Dem 28-Jährigen fehlen zur Halbzeit nur 0,5 Punkte oder umgerechnet 41 Zentimeter zum Podest und will dieses am zweiten Tag noch angreifen.

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Mit dem erhofften WM-Titel wird es wohl aber nichts. Denn das Maß aller Dinge ist mit deutlichem Vorsprung der Slowene Zajc. Umgerechnet zehn Meter Hinter Zajc, der mit 228,5 und 227,0 m überragend flog, liegt der im Gesamtweltcup führende Weltrekordler Kraft, Johann Andre Forfang aus Norwegen folgt weitere drei Meter zurück. Gut für Wellinger: Der Slowene Lovro Kos weist als Fünfter bereits einen deutlichen Rückstand auf.

Sollte Wellinger noch eine Medaille gewinnen wäre es di erste für den DSV-Adler im Fliegen überhaupt. Sein bestes WM-Ergebnis ist bislang ein siebter Platz 2018 in Oberstdorf. Im Teamwettkampf, der traditionell den Abschluss am Sonntag bildet, holte er 2016 und 2022 Silber - den Titel im Team haben die DSV-Adler noch nie gewonnen, letzter deutscher Einzel-Champion war Karl Geiger 2020 in Planica.

Skiflug-WM: Übrigen Deutschen liegen deutlich zurück

Dass er es kann, hat Wellinger zumindest im Weltcup schon bewiesen. 2017 in Vikersund stellte er mit 245 Metern den damaligen deutschen Rekord von Severin Freund ein, auf der Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf hielt er bis 2018 mit 238,0 m den Schanzenrekord. Und auch den Kulm mag er, vor einem Jahr verpasste er dort als Vierter nur knapp das Podest.

Die übrigen Deutschen liegen schon teils deutlich zurück. Stephan Leyhe hat als Zwölfter zumindest die Top Ten im Blick. Davon ist Pius Paschke als 19. ebenso weit entfernt wie Karl Geiger auf Rang 20. Geiger war 2020 in Planica als bislang letzter DSV-Adler Weltmeister geworden.

Auch andere große Namen verabschiedeten sich bereits aus dem Titelrennen. Vierschanzentournee-Gewinner Ryoyu Kobayashi (Japan) muss sich vorerst mit Rang 13 begnügen, Titelverteidiger Marius Lindvik aus Norwegen ist nur 17., der ehemalige WM-Zweite Halvor Egner Granerud (Norwegen) fiel sogar schon vor dem ersten Durchgang bei der Materialkontrolle durch und wurde disqualifiziert.

Am Samstag stehen ab 14 Uhr die Durchgänge drei und vier an, nach denen der Skiflug-Weltmeister gekürt wird. Am Sonntag wird dann ab 14 Uhr im Team-Wettbewerb die Weltmeister-Nation gesucht.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)