Werder holt Talent trotz Rassismus-Eklat
Nach dem Rassismus-Eklat von Leipzig hat Lennart Johanns (18) einen neuen Klub gefunden: Werder Bremen hat den Mittelfeldspieler für seine U19 zurückgeholt. Und will Johanns damit „eine zweite Chance geben“, wie es in einer Pressemitteilung am Dienstag hieß.
"Wir haben den Fall sehr intensiv geprüft, sowohl intern als auch extern. Wir haben uns mit den Kollegen aus Leipzig ausgetauscht. Die Aussagen der Verantwortlichen von RB haben uns ein Bild vermittelt, dass Lennart in dem Fall eine klare Grenzüberschreitung begangen hat, er sich aber sonst während der zweieinhalb Jahre in Leipzig nichts hat zu Schulden kommen lassen", sagte Björn Schierenbeck, Leiter des Werder-Leistungszentrums: "Unsere Erfahrungen mit ihm waren positiv, sowohl fußballerisch aber vor allem auch menschlich. Nach intensiven Gesprächen unter anderem auch mit unserer Abteilung Fankultur und Antidiskriminierung haben wir uns entschieden, ihn in unsere U19 aufzunehmen und ihm eine zweite Chance zu geben. Allerdings sind daran auch Bedingungen für ihn geknüpft, die er erfüllen muss."
So soll sich Johanns "aktiv in sozialen Projekten engagieren und ein Projekt in den Bereichen Antidiskriminierung, Antirassismus oder Diversity entwickeln", wie es hieß. "Ich bin Werder sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit bekomme, hier wieder spielen zu dürfen. Ich habe in Leipzig einen großen Fehler gemacht, den ich aufrichtig bereue", sagte Johanns, der bereits von 2018 bis 2021 in der Werder-Jugend spielte: "Ich will bei Werder auf und neben dem Platz alles dafür tun, um meine Chance zu nutzen."
RB Leipzig hatte Ende Januar neben Johanns noch einen weiteren Spieler nach rassistischen Verfehlungen suspendiert.