Wetter: Sturmböen, Starkregen und Hochwasser! Vom Winter fehlt jede Spur

Nur ein Wettermodell macht noch Winterhoffnung

Die aktuellen Wettertrends reichen bis zum 26. Januar - und bis dahin ist weit und breit kein Winterwetter in Sicht. Doch ein Modell macht Winterfans weiter Hoffnung.

Der Winter 2022/23 fand quasi an 10 Tagen im Dezember statt und da war eigentlich laut Kalender noch Herbst gewesen. (Bild: Getty)
Der Winter 2022/23 fand quasi an 10 Tagen im Dezember statt und da war eigentlich laut Kalender noch Herbst gewesen. (Bild: Getty)

In Sachen Energiesparwetter könnte es nicht besser laufen. Der Januar 2023 ist auf Rekordkurs. Es könnte der wärmste Januar seit 1881 werden. Die nächsten Tage bringen wieder einen neuen Warmluftvorstoß.

Die aktuellen Wettertrends reichen bis zum 26. Januar und da ist für das Flachland bzw. die tiefen Lagen weit und breit kein Winterwetter in Sicht. Man kann fast schon sagen, dass der Januar-Winter für die meisten Menschen in Deutschland gelaufen ist und auch der Berglandwinter hat es bis Monatsende extrem schwer. Hochwasser und Sturm sind eher zu erwarten als winterliche Landschaften.

Da auch der Februar 2023 deutlich zu warm berechnet wird, könnte es zu einem Totalausfall des Winters kommen. Der Winter 2022/23 fand quasi an 10 Tagen im Dezember statt und da war eigentlich laut Kalender noch Herbst gewesen.

Im Wettervideo: Sturm, Hochwasser, milde Luftmassen! Der Winter ist bis Monatsende chancenlos

„Der Winter 2022/23 könnte zu einem kompletten Totalausfall werden, ein rekordwarmer Winter. Das würde exakt der Prognose vom Sommer 2022 entsprechen. Schon damals hatte der US-Wetterdienst NOAA einen Winter berechnet, der unter den Top 5 der wärmsten Winter aller Zeiten landen könnte. Genau auf diesem Weg sind wir aktuell",erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met (www.qmet.de), gegenüber dem Wetterportal wetter.net (www.wetter.net).

Silvester und Neujahr waren so warm wie noch nie seit 1881. Auch der Januar 2023 könnte so warm wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Westwetterlage bald enden wird. "Das bedeutet vom Atlantik kommen weiterhin die milden Luftmassen nach Deutschland. Selbst in den Hochlagen der Mittelgebirge ist kaum Zeit für die Ausbildung einer Schneedecke. Immer wieder gibt es Tauwetter bis in die Hochlagen. Das Potenzial für schweren Sturm oder gar ein großes Hochwasser ist deutlich höher als für verschneite Landschaften“, so Dominik Jung.

So geht es in den kommenden Tagen weiter:

Dienstag: 5 bis 10 Grad, viele Wolken, wenig Sonne und Regen

Mittwoch: 7 bis 12 Grad, stürmisch und nass

Donnerstag: 6 bis 10 Grad, viel Wind und Regen

Freitag: 6 bis 11 Grad, durchwachsen, immer wieder Regen

Samstag: 7 bis 14 Grad, Sturmböen, in den Hochlagen Orkanböen und viel Regen

Sonntag: 6 bis 12 Grad, wechselhaft und nass, Sturmböen

Montag: 4 bis 9 Grad, immer wieder Schauer, ab und zu Sonnenschein

Dienstag: 5 bis 9 Grad, wechselhaft mit einem Mix aus Sonne, Wolken und einzelnen Schauern

Mittwoch: 5 bis 8 Grad , leicht wechselhaft, immer wieder Regenschauer

Die Westwetterlage hat sich laut dem Meteorologen kurz nach dem 4. Advent eingestellt und ist seitdem bei uns in Mittel- und Westeuropa eingefahren. Sie lässt der eisigen Kälte aus Osteuropa keine Chance bei uns Fuß zu fassen, sie rettet uns buchstäblich über den Winter. Die Gasspeicher bleiben gut gefüllt und man kann viel Energie sparen. "Da hat uns Petrus nochmal gerettet", so Jung.

Natürlich kann es auch im Februar noch bitterkalt werden, doch danach sieht es aktuell nicht aus. Nach aktuellen Prognosen soll auch dieser Monat zu warm ausfallen.

„Sollte auch der Februar eine Abweichung von mehr als 2 Grad vom Klimamittel bringen, dann wird das einer der drei wärmsten Winter seit 1881 werden“, erklärt der Wetterexperte.

In den Alpen ist die Schneelage so schlecht wie zuletzt vor über 30 Jahren

Doch ein Modell macht Winterfans weiter Hoffnung. Das europäische Wettermodell rechnet für nächsten Mittwoch mit einer Schneefront, die über Deutschland zieht. Sie könnte in mittleren und höheren Lagen in weiten Teilen Deutschlands für eine Schneedecke sorgen. "Allerdings steht diese Berechnung noch ziemlich alleine da und es ist noch über eine Woche Zeit…wir warten ab!", so Jung.

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