Nach Wettkampf ohne Kopftuch: Kletterin Elnaz Rekabi ist wieder im Iran

Die iranische Klettersportlerin Elnaz Rekabi ist bei ihrer Rückkehr in den Iran am Flughafen von Teheran wie eine Heldin empfangen worden. Die 33-Jährige war im Finale der Asienmeisterschaften in Südkorea ohne Kopftuch angetreten.

Dafür entschuldigte sich Rekabi nun. Durch ein unpassendes Timing und einen unvorhersehbaren Aufruf zum Klettern habe sie das Kopftuch unabsichtlich nicht getragen, meinte die Sportlerin. "Ich war damit beschäftigt, meine Schuhe und meine Ausrüstung anzuziehen, und vergaß dabei, den Hidschab anzuziehen. Dann bin ich zum Wettkampf gegangen."

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Elnaz Rekabi am Flughafen Teheran - IRNA/AP

Ausreiseverbot für Rekabi?

Für Sportlerinnen der iranischen Nationalmannschaft ist islamische Kleidung Pflicht. Experten rechnen mit einem Ausschluss Rekabis aus der Nationalmannschaft und einem Ausreiseverbot. Berichten von "BBC Persian" zufolge seien ihr Pass und Handy abgenommen worden.

Rekabi war für ihre Aktion in ihrem Heimatland bejubelt worden. Iranerinnen und Iraner betrachten ihr Verhalten als Solidarität mit den systemkritischen Protesten im Land.

Große Solidarität mit Demonstrierenden im Iran

Seit Ausbruch der landesweiten Proteste im Iran Mitte September haben bereits mehrere prominente Sportler - unter ihnen auch die ehemaligen Fußballprofis Ali Daei, Ali Karimi und Mehdi Mahdavikia - das System wegen der Unterdrückung der Frauenproteste kritisiert und ihre Solidarität mit den Demonstrantinnen und Demonstranten verkündet.