"Es ist wichtig, gesunde Kritik zu üben": Cate Blanchett spricht über Cancel Culture

Für ihre Leistung in "Tár" ist Cate Blanchett bei den diesjährigen Oscars in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" nominiert.  (Bild: 2022 Getty Images/Gareth Cattermole)
Für ihre Leistung in "Tár" ist Cate Blanchett bei den diesjährigen Oscars in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" nominiert. (Bild: 2022 Getty Images/Gareth Cattermole)

Schauspielerin Cate Blanchett war zu Gast bei "Radio Times" und sprach über den Film "Tár", für den sie bei den diesjährigen Oscas als beste Hauptdarstellerin nominiert wurde. Dabei kam sie auf ein heiß diskutiertes Thema zu sprechen: Cancel Culture.

Cate Blanchett gehört zu den führenden Charakterdarstellerinnen Hollywoods und wurde im Laufe ihrer Karriere mit über 150 internationalen Film- und Festivalpreisen geehrt. Für ihre Rolle im Woody-Allen-Film "Blue Jasmine" erhielt sie 2013 den Oscar als beste Hauptdarstellerin, auch dieses Jahr könnte die 53-Jährige einen Goldjungen mit nach Hause nehmen: Für ihre Performance in dem Film "Tár" wurde sie in der gleichen Kategorie nominiert.

In einem Interview mit der "Radio Times" sprach sie nun über das Thema Cancel Culture. Heutzutage sei es wichtig, eine "gesunde Kritik" an historischen Kunstwerken zu üben, was dennoch unabhängig vom Künstler erfolgen sollte, so Blanchett. "Wenn man keine älteren Bücher liest, die ein wenig anstößig sind, weil sie in einem historischen Kontext stehen, dann wird man sich nie mit den Gedanken der damaligen Zeit auseinandersetzen und wir sind dazu bestimmt, diese Dinge zu wiederholen", erklärte die Schauspielerin.

Neuer Film behandelt Cancel Culture

"Sehen Sie sich Picasso an. Man kann sich nur vorstellen, was in, außerhalb und um sein Atelier herum vor sich ging", fügte sie hinzu, "aber sehen Sie sich Guernica an und sagen, das ist eines der größten Kunstwerke aller Zeiten? Ja, das ist eine Tatsache. Es ist wichtig, gesunde Kritik zu üben."

In "Tár" spielt Blanchett eine Komponistin, die des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wird. Der Film wurde für insgesamt sechs Oscar nominiert, darunter in der Kategorie "Bester Film". In der Handlung werden Cancel Culture und die #Metoo-Bewegung aufgegriffen. Laut Blanchett sei dies notwenig gewesen, um "existenzielle" Fragen zu behandeln.