"Ich will meinen Lieblingsverein!": Das sind die Kino-Highlights der Woche

Mirco (Florian David Fitz, links) und Jason (Cecilio Andresen) sind die "Wochenendrebellen". Um einen Lieblingsverein für Jason zu finden, wollen sie die verschiedenen deutschen Profi-Fußballvereine genau unter die Lupe nehmen. Alle 56, live im Stadion ... (Bild: Nik Konietzny/Leonine)
Mirco (Florian David Fitz, links) und Jason (Cecilio Andresen) sind die "Wochenendrebellen". Um einen Lieblingsverein für Jason zu finden, wollen sie die verschiedenen deutschen Profi-Fußballvereine genau unter die Lupe nehmen. Alle 56, live im Stadion ... (Bild: Nik Konietzny/Leonine)

"The Creator", "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm" und "Wochenendrebellen", eine (wahre) Geschichte über einen autistischen Jungen und die verbindende Kraft des Fußballs: Das sind die Kino-Neustarts am 28. September.

"Steht auf, wenn ihr Schalker seid ..!" Also dann, aufstehen und mitgrölen, alle miteinander. Nur einer bleibt sitzen zwischen all den blau-weißen S04-Fans: der kleine Jason (Cecilio Andresen). "Ich stehe nicht auf, ich bin ja kein Schalker." Das ist eine von vielen sehr ulkigen Szenen in "Wochenendrebellen", dem neuen Werk von Regisseur Marc Rothemund ("Dieses bescheuerte Herz"). Das Thema, das dem Film und dem Sitzenbleiben von Jason zugrunde liegt, ist aber durchaus ein ernstes: Der Junge ist Autist und hat große Schwierigkeiten, nicht nur im Schalke-Stadion.

Was das Kino-Publikum in dieser Woche außerdem erwartet: In "The Creator" inszeniert "Star Wars"-Regisseur Gareth Edwards einen großen Krieg zwischen Menschen und Künstlicher Intelligenz, und in "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm" stürzen sich die beliebten animierten Vierbeiner in ein neues Abenteuer - diesmal sogar mit Superkräften!

Fatime (Aylin Tezel) würde alles tun, um ihren autistischen Sohn Jason (Cecilio Andresen) zu schützen. Aber irgendetwas muss sich doch ändern: Der Junge verfällt regelmäßig in schwere Wutausbrüche, in der Schule gibt es immer wieder Ärger. (Bild: Nik Konietzny/Leonine)
Fatime (Aylin Tezel) würde alles tun, um ihren autistischen Sohn Jason (Cecilio Andresen) zu schützen. Aber irgendetwas muss sich doch ändern: Der Junge verfällt regelmäßig in schwere Wutausbrüche, in der Schule gibt es immer wieder Ärger. (Bild: Nik Konietzny/Leonine)

Wochenendrebellen

Mirco (Florian David Fitz) und Fatime (Aylin Tezel) lieben ihren Jason über alles, aber leicht ist es nicht. Mirco ist beruflich viel unterwegs, Fatime nah an der Belastungsgrenze. Und Jason ... nicht glücklich. Auf der Straße wird er gehänselt und angefeindet, in der Schule ausgegrenzt. Immer wieder verfällt der frustrierte Knabe in schwere Wutausbrüche, weil er die anderen Menschen nicht versteht und umgekehrt. "Bist du FC-Bayern-Fan oder Dortmund-Fan?" Weder noch. "Ich bin Albert-Einstein-Fan."

Seinen Albert Einstein wird er nie aufgeben, aber die Sache mit "Bayern oder Dortmund" bleibt dann irgendwie doch hängen. "Ich will meinen Lieblingsverein!", bricht es irgendwann aus Jason heraus. Mirco will ihm gerne dabei helfen, wer weiß, wozu es gut ist. Er verspricht Jason, mit ihm "ein paar Spiele" verschiedener Teams im Stadion anzusehen, "und als Gegenleistung lässt du dich nicht mehr so provozieren". Deal! Allerdings: Welcher Verein der beste für ihn ist, kann Jason natürlich erst dann entscheiden, wenn er alle gesehen hat. 56 Teams sind es insgesamt in den drei deutschen Profi-Ligen, rechnet er vor.

Alle deutschen Profi-Clubs vor heimischer Kulisse live erleben - unter "ein paar Spiele" hatte sich Mirco etwas anderes vorgestellt, aber aus der Nummer kommt er jetzt nicht mehr heraus. Und so startet eine aberwitzige XXL-Tour durch Deutschlands Stadien, bei denen sich Jason alles ganz genau ansieht. Weil er das so will, weil er muss, weil es bei ihm anders nicht geht. Die Trikots, die Farbe der Schuhe, die Maskottchen, alles.

Das Drehbuch zu "Wochenendrebellen" verfasste Richard Kropf ("4 Blocks"), als Vorlage diente eine wahre Geschichte. Mirco und Jason von Juterczenka haben sie festgehalten in ihrem Buch "Wir Wochenendrebellen"; Marc Rothemund machte aus dem tragikomischen Stoff einen Film, der mit Charme, Witz und Feingefühl für das Thema Autismus sensibilisiert. Und natürlich auch einen, der von der verbindenden Kraft des Fußballs erzählt. Aber "was ist eigentlich, wenn dir keiner von den 56 gefällt?" - "Dann suchen wir in Europa weiter!"

Joshua (John David Washington) soll in "The Creator" eine geheimnisvolle Waffe ausfindig machen, von der das Schicksal des Planeten abhängt. (Bild: Disney/20th Century Studios)
Joshua (John David Washington) soll in "The Creator" eine geheimnisvolle Waffe ausfindig machen, von der das Schicksal des Planeten abhängt. (Bild: Disney/20th Century Studios)

The Creator

Künstliche Intelligenz - Chance oder Bedrohung? Diese Fragestellung war vor wenigen Jahren noch eine sehr abstrakte, inzwischen wird sie immer greifbarer. Und zwischen all denen, die auf die vielen Vorzüge hinweisen, von Hilfestellungen beim Einkaufen über Verbrechensaufklärung bis hin zur Früherkennung von Krebserkrankungen, werden auch die kritischen Stimmen immer lauter. Unreguliert, fürchten manche, könnte Künstliche Intelligenz die Gesellschaft dauerhaft destabilisieren und sogar zur Auslöschung der Menschheit führen. In diese Kerbe schlägt nun auch ein Film, der weit in der Zukunft spielt, aber doch hochaktuell ist: "The Creator".

Die KI-Debatte, abgehandelt in einer abgründigen, monumental bebilderten Worst-Case-Dystopie: Wen die Grundidee von "The Creator" noch nicht ins Kino lockt, für den tut es vielleicht der kreative Kopf, der hinter dieser düsteren Zukunftsvision steht. Gareth Edwards führte zuletzt Regie bei "Godzilla" (2014) sowie "Rogue One: A Star Wars Story" (2016) und gilt seitdem als Spezialist für epische, wuchtige Filmprojekte. Bei "The Creator" ist er nicht nur als Regisseur beteiligt, sondern auch als Autor (gemeinsam mit Chris Weitz) und Produzent. Für die Hauptrolle konnte er John David Washington ("Tenet") verpflichten.

Die Ausgangslage: Vor einigen Jahren zündete eine Künstliche Intelligenz, die eigentlich "zu unserem Schutz" erschaffen wurde, in Los Angeles einen Atomsprengkopf. Seitdem befindet sich die Menschheit im Krieg mit den Maschinen. Den letzten Rest könnte dem Homo sapiens nun eine geheimnisvolle Wunderwaffe geben, entwickelt vom Schöpfer der besagten KI. Elitesoldat Joshua (Washington) soll diese Waffe suchen und im besten Fall direkt unschädlich machen. Was er findet, das verriet bereits der viel gepriesene Trailer zu "The Creator", ist aber keine Kanone oder Bombe, sondern ein kleiner Junge ...

Hier läutet nicht der Mensch zum Gebet, sondern die Maschine: In "The Creator" kreiert Gareth Edwards eine detailreiche Zukunftsvision, in der Künstliche Intelligenz nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken ist. (Bild: Disney/20th Century Studios)
Hier läutet nicht der Mensch zum Gebet, sondern die Maschine: In "The Creator" kreiert Gareth Edwards eine detailreiche Zukunftsvision, in der Künstliche Intelligenz nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken ist. (Bild: Disney/20th Century Studios)

Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm

219 Hunde bei einer Filmvorführung, das gab es noch nie - Weltrekord, Fellnase für Fellnase durchgezählt und offiziell erfasst durch einen Vertreter von "Guinness World Records". Dazu lief, sehr passend: "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm". Der hat für sich auch gute Chancen, ein paar Rekorde zu brechen. "Paw Patrol" gehört seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten, populärsten und umsatzstärksten Franchise-Serien der Welt. Brotzeitdosen, Schlafanzüge, Bettwäsche, Plüschtiere und natürlich die TV-Produktionen: Kaum jemand mit kleinen Kindern kommt an diesen Vierbeinern vorbei. Inzwischen haben sie sogar Superkräfte - als wäre die "Paw Patrol"-Truppe nicht so schon super genug gewesen!

Wer so überhaupt keine Ahnung hat, worum es geht: Die "Paw Patrol" ist eine Einsatztruppe mit verschiedenen Hunden, die alle über spezielle Fähigkeiten verfügen und - unter Anleitung eines zehnjährigen Jungen - meist damit beschäftigt sind, Menschen in Abenteuerstadt aus der Patsche zu helfen. Da ist ein Polizeihund, ein Feuerwehrhund, ein Hund mit Flügeln und so weiter. Wenn Dalmatiner Marshall für einen Einsatz ausgewählt wird, ruft er "Ich bin ein Wuff-Wuff-Rettungshund!". Die Geschichten handeln immer von Freundschaft und Zusammenhalt und sie haben immer ein Happy End, beim ersten Kinofilm von 2021 ging es allerdings schon etwas dramatischer zu als in der 2013 gestarteten TV-Serie. Da landete einer der Vierbeiner, Chase, sogar im Hundegefängnis.

In der zweiten großen "Paw Patrol"-Kinoproduktion, erneut inszeniert von Cal Brunker (Drehbuch: Cal Brunker und Bob Barlen), wird alles noch spektakulärer. Ein Meteorit schlägt in Abenteuerstadt ein. Das ist erst einmal eine coole Sache, denn Chase, Marshall, Skye, Rocky und Co. haben jetzt Superkräfte, mit denen sie den Menschen noch besser helfen können, wenn diese in Not geraten. Aber auch im "Paw Patrol"-Universum gilt: keine Superhelden ohne Superschurken. Bürgermeister Besserwisser, der gemeine Gegenspieler der pfotenstarken Einsatztruppe, ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und schließt sich mit einer verrückten Wissenschaftlerin zusammen, um den "Mighty Pups" ihre Superkräfte zu stehlen.

In "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm" wird die tierische Einsatztruppe um den zehnjährigen Jungen Ryder noch stärker: Nach einem Meteoriteneinschlag in Abenteuerstadt besitzen sie alle Superkräfte! (Bild: 2023 Paramount Pictures)
In "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm" wird die tierische Einsatztruppe um den zehnjährigen Jungen Ryder noch stärker: Nach einem Meteoriteneinschlag in Abenteuerstadt besitzen sie alle Superkräfte! (Bild: 2023 Paramount Pictures)