"Will ich mir das antun?": Woody Allens neuer Film könnte sein letzter sein

Woody Allen bei den Filmfestspielen von Venedig, wo sein 50. Werk "Coup de Chance" Premiere feiert. Es könnte sein letzter Film sein, deutete der Regisseur in einem Interview an. (Bild: 2023 Getty Images/Pascal Le Segretain)
Woody Allen bei den Filmfestspielen von Venedig, wo sein 50. Werk "Coup de Chance" Premiere feiert. Es könnte sein letzter Film sein, deutete der Regisseur in einem Interview an. (Bild: 2023 Getty Images/Pascal Le Segretain)

Meilenstein für Woody Allen: Bei den Filmfestspielen in Venedig feierte mit "Coup de Chance" sein 50. Film Premiere. Doch es könnte sein letzter sein: Wie er in einem Interview verriet, ist sich der 87-Jährige nicht sicher, ob er sich nochmal die Strapazen einer kompletten Produktion "antun" möchte.

Woody Allen darf wohl als einer der fleißigsten Regisseure in der Geschichte Hollywoods gelten. Seit den 70er-Jahren hat der heute 87-Jährige 50 Filme gemacht. Sein neuester Film "Coup de Chance" stellt dabei eine Premiere dar: Es ist der erste Film Allens, der nicht auf Englisch gedreht wurde. "Coup de Chance" spielt in Paris und ist die erste französischsprachige Produktion des Filmemachers.

Er könnte seine letzte Arbeit als Regisseur sein. Das deutete Woody Allen in einem Interview mit dem Branchenmagazin "Variety" im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele in Venedig an, wo "Coup de Chance" am heutigen Montag Premiere feiert. "Das ist mein 50. Film, und ich muss entscheiden, ob ich mehr Filme machen möchte", sagte Allen. Dagegen sprächen zwei Punkte: Zum einen sei es äußerst anstrengend, das Geld für die Produktion eines Films aufzubringen. "Und will ich mir das antun?"

Der zweite Grund, der Allen zögern lässt, einen weiteren Film zu produzieren, hat mit der aktuellen kulturellen Landschaft zu tun: "Ich mag die Vorstellung nicht, einen Film zu machen und zwei Wochen später läuft er im Fernsehen oder kann gestreamt werden."

Woody Allen nennt seine Liebe für das französische Kino als den Hauptgrund für seine Entscheidung, einen Film auf Französisch zu drehen. Der skandalgeplagte Regisseur arbeitet allerdings schon seit Jahren in Europa an seinen Filmen. Nachdem seine Adoptivtochter Dylan Farrow 2013 die einst von Ex-Frau Mia Farrow erhobenen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs durch den Regisseur bekräftigte und im Zuge der MeToo-Bewegung ist eine amerikanische Allen-Produktion kaum mehr denkbar. Allen streitet die Vorwürfe ab.