„Wer Wind sät, wird Sturm ernten“ - CDU mahnt wegen Strafzöllen auf chinesische E-Autos vor neuer Inflationswelle

Gitta Connemann, hier bei der Bundespressekonferenz zur Einführung einer Widerspruchsregelung im Transplantationsgesetz im Haus der Bundespressekonferenz, kritsiert die EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos.<span class="copyright">IMAGO/Future Image</span>
Gitta Connemann, hier bei der Bundespressekonferenz zur Einführung einer Widerspruchsregelung im Transplantationsgesetz im Haus der Bundespressekonferenz, kritsiert die EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos.IMAGO/Future Image

Die EU will chinesische Elektroautos mit Strafzöllen belegen. Die Regierung in Peking wird das nicht hinnehmen, warnt CDU-Wirtschaftsexpertin Gitta Connemann. Vergeltungsmaßnahmen könnten Produkte aus China verteuern und einfache Verbraucher hart treffen. Die EU hätte besser mit der Wirtschaft reden sollen.

Die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion von CDU und CSU, Gitta Connemann, hat die angedrohten EU-Strafzölle auf chinesische Elektroautos kritisiert. Die EU riskiere eine Zuspitzung des Konflikts, die die Inflation antreiben und vor allem Verbraucher treffe.

Eskaltion, Inflation, zu wenig Absprache?

„Hier droht eine Eskalation“, sagte Connemann in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv. „Wer Wind sät, wird am Ende Sturm ernten.“ Im Handelskonflikt könne die chinesische Seite nun ihrerseits Strafen und Zöllen erlassen. „Das trifft dann am Ende die Wirtschaft und den Verbraucher - auch durch eine erhöhte Inflation.“

Connemann bemängelte, dass die EU nicht vorher mit der Wirtschaft gesprochen habe. Sie hätte sich Gespräche gewünscht. Vertreter von Automobil- und der Zulieferindustrie hätten ihr aber berichtet, dass diese nicht stattfanden. „Diese Wirtschaft hätte gewarnt und gesagt, bitte keine Zölle, denn es droht eine Eskalation.“

Auch die Mitgliedstaaten seien nicht nach ihrer Meinung gefragt worden, kritisiert Connemann weiter.

Die Absage eines Treffens zwischen Chinas Ministerpräsident Li Qiang und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vergangene Woche wertet Connemann als ersten Beleg neuer Spannungen.

Große Autobauer warnen, kleine Unternehmer stimmen zu

Vor allem Vertreter der großen Autobauer hatten zuletzt auch öffentlich vor Strafzöllen auf chinesische Elektroautos gewarnt. VW, Mercedes und BMW erzielen über ein Drittel ihres Umsatzes im Reich der Mitte und fürchten daher Gegenmaßnahmen der Regierung in Peking.

In Umfragen sprach sich allerdings eine Mehrheit der befragten Unternehmer für Strafzölle aus, weil China seine Autobauer massiv bezuschusst, um in Europa Preise zu verlangen, mit denen kein europäischer Hersteller mithalten kann. Firmen, die weniger als VW und Mercedes auf China angewiesen sind, fordern die Politik auf, sie vor dieser Wettbewerbsverzerrung zu schützen.

Die EU-Kommission schlug sich auf die Seite dieser kleineren Unternehmen und drohte drei chinesischen Autobauern Strafzölle von bis zu 38,1 Prozent an, sollte die Pekinger Regierung nicht einlenken.