"Wissenschaft extrem": ZDF-Dokureihe zeigt Visionäre, die ihr Leben riskierten

Gus Grissom, Ed White und Roger B. Chaffee (von links) ließen bei einem Probelauf der Apollo-1-Mission ihr Leben. Die Dokureihe "Wissenschaft extrem - Forschende, die an Grenzen gehen", beleuchtet ihren Todesfall. (Bild: ZDF / Wikicommons)
Gus Grissom, Ed White und Roger B. Chaffee (von links) ließen bei einem Probelauf der Apollo-1-Mission ihr Leben. Die Dokureihe "Wissenschaft extrem - Forschende, die an Grenzen gehen", beleuchtet ihren Todesfall. (Bild: ZDF / Wikicommons)

Ob im Labor oder in der Luft: In der Geschichte der Wissenschaft loteten mutige Menschen immer wieder die Grenzen des Machbaren aus, um sie zu verschieben. In einer ZDF-Dokureihe werden wissenschaftliche Projekte und Visionäre beleuchtet, die es in die Geschichtsbücher schafften.

Manche treibt das Ego und die Aussicht auf ewigen Ruhm an, andere die Suche nach Erkenntnis: Die Wissenschaft war immer auf Pioniere angewiesen, auf Menschen, die riskante Wagnisse eingehen, vor denen andere kapitulieren würden. Egal, ob es um die erste Mondlandung, die Röntgentechnik, gefährliche Expeditionen oder medizinische Durchbrüche geht, Forscherinnen und Forscher setzten im Dienste der Wissenschaft ihr Leben aufs Spiel. In der sehenswerten Doku-Reihe "Wissenschaft extrem - Forschende, die an Grenzen gehen" (aktuell bereits in der ZDFmediathek) werden diese mutigen Menschen gewürdigt, ZDFinfo zeigt die ersten beiden der insgesamt sechs Episoden am Donnerstag, 7. Dezember, ab 20.15 Uhr.

In der ersten Folge "Höhenflüge" dreht sich alles um den Traum vom Fliegen und die Vision, das Weltall zu erobern. Die Reise in den Himmel - und darüber hinaus - erforderte nicht nur Anstrengung, Mut, viel Geld sowie Durchhaltevermögen, sondern forderte auch Menschenleben. "Man rechnete damit, dass die Wahrscheinlichkeit, jemanden lebend vom Mond zurückzubringen bei etwa fünf Prozent lag. Und das wurde einfach so hingenommen", berichtet Journalist und Historiker Tony McMahon über den festen Entschluss der USA, Fußstapfen auf dem Mond zu hinterlassen. In unseren heutigen Smartphones steckt mehr Technik als in den Raketen, die damals Menschen sicher zu einem Himmelskörper und zurück transportieren sollten.

Für die USA und Präsident John F. Kennedy war die Mondlandung ein Prestigeprojekt, insbesondere da die Weltmacht damals im Rennen um das All gegen die Sowjetunion eindeutig das Nachsehen hatte. Bis Neil Armstrong 1969 mit seinen vielzitierten Worten den Mond betreten durfte, verschlangen die Apollo-Missionen 25,8 Milliarden Dollar. Doch weitaus dramatischer für die NASA und die US-amerikanische Öffentlichkeit war der erste Probelauf der Apollo-1-Mission, bei der drei Astronauten ums Leben kamen. Nach dem Unglück verlangt die Öffentlichkeit Antworten.

Flugpionierin, Schriftstellerin und Kämpferin für Frauenrechte: Amelia Earheart hat sich ihren Platz in den Geschichtsbüchern redlich verdient. (Bild: ZDF / Wikicommons)
Flugpionierin, Schriftstellerin und Kämpferin für Frauenrechte: Amelia Earheart hat sich ihren Platz in den Geschichtsbüchern redlich verdient. (Bild: ZDF / Wikicommons)

Mutige Frauen prägten die Wissenschaft

Außerdem wird in der ersten Episode "Wissenschaft extrem" einer ganz besonderen Heldin viel Zeit eingeräumt. Noch heute sitzen in Flugzeug-Cockpits hauptsächlich Männer, doch bereits in den 20er-Jahren entwickelte sich eine mutige Fliegerin zur feministischen Ikone. Nur 25 Jahre, nachdem die Gebrüder Wright erstmals die Schwerkraft besiegten, lautete der Plan, Ozeane zu überqueren. Mit dabei (damals noch als Passagierin): die US-Amerikanerin Amelia Earhart, die 1932 schließlich selbst als erste Frau den Atlantik überquerte, nachdem zuvor elf Männer und drei Frauen bei diesem Versuch gescheitert waren.

In die Geschichtsbücher schaffte es Earhart jedoch nicht ausschließlich aufgrund ihrer Flugkünste, sondern auch durch ihren Einsatz für Frauenrechte. Die Pionierin, der Historiker McMahon "leicht wahnsinnige Züge" zuschreibt, verstarb bei ihrer Flugreise um die Welt. Sie, ihr Navigator und das Flugzeug blieben verschollen.

Dass trotz männlicher Dominanz zahlreiche Frauen in der Wissenschaft für ihre Visionen gekämpft haben, dokumentiert die zweite Folge "Furchtlose Frauen". Hierzu zählt unter anderem Marie Curie, die in ihrem Heimatland Polen nicht an Universitäten zugelassen wurde. Stattdessen studierte sie in Paris - der Rest ist Physik-Geschichte: Curie entdeckte die Radioaktivität, erhielt den Physik-Nobelpreis und zahlte einen hohen Preis für die Arbeit mit den Strahlen.

Als erster Pilotin gelang es Amelia Earhart 1932, den Atlantik zu überfliegen. 1937 verschwindet ihr Flugzeug spurlos über dem Pazifischen Ozean. (Bild: ZDF / Go Button Media)
Als erster Pilotin gelang es Amelia Earhart 1932, den Atlantik zu überfliegen. 1937 verschwindet ihr Flugzeug spurlos über dem Pazifischen Ozean. (Bild: ZDF / Go Button Media)