Wohnungsnot und Preisexplosion: Viele Baustellen für Irlands neuen Premier Varadkar

Irlands Vize-Premier Leo Varadkar kehrt für eine zweite Amtszeit als Ministerpräsident zurück. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, löst er den bisherigen Amtsinhaber Micheál Martin ab, der nun sein Vize wird.

Ämtertausch im Koalitionsvertrag vereinbart

Martin stand seit der Wahl 2020 an der Spitze. Sie hatte zu einem historischem Bündnis zwischen seiner Partei Fianna Fáil und Varadkars Partei Fine Gael geführt.

Auf den Wechsel hatte sich die Koalition, zu der auch die irischen Grünen gehören, bereits zu Beginn ihrer Zusammenarbeit im Jahr 2020 geeinigt. Mit dem geplanten Austausch des Premierministers wechseln auch einige Minister ihre Posten. Die nächsten Wahlen in Irland stehen spätestens 2025 an.

Die Bevölkerung zeigte sich nach dem Ämtertausch recht zufrieden mit der Arbeit der Regierung: "Es wird wohl alles beim Alten bleiben. Aber ich persönlich kann mich nicht beschweren. Sie scheinen das Schiff recht gut gemeinsam durch die Corona-Krise gesteuert zu haben", sagt ein junger Mann in Dublin.

Eine Frau hofft, dass sie "so weitermachen wie bisher und für Stabilität sorgen."

Große Wohnungsnot in Irland

Varadkar hatte bereits von 2017 bis 2020 Irland geführt – als bisher jüngster und erster offen homosexueller Regierungschef des Landes.

Nun ist er zurück an der Spitze und steht vor einer Reihe von Herausforderungen: Wohnungsnotstand, explodierende Energiekosten, ein angeschlagenes Gesundheitssystem und die durch den Brexit verursachten Spannungen.